Wie Kapellenrechnungen von 1457 - 1463 zeigen, wurde das Gotteshaus in dieser Zeit umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wird die Kapelle von durchziehenden Soldaten des Manßfeldischen Heeres 1622 verbrannt und zerstört. Lange Zeit liegt sie jetzt in Ruinen, Gottesdienst wird hier weiterhin gefeiert. Das Patrozinium wird geändert auf St. Anna. In den 1850er Jahren renoviert Pfarrer Heiny das Chor, welches 1858 durch den später selig gesprochenen Paul Josef Nardini eingeweiht wurde. Vollständige Wiederherstellung der Kapelle 1908 - 1910 durch Pfarrer Nikolaus Redelberger. Bei einem Luftangriff 1945 wird das Gotteshaus erneut zerstört, jedoch 1949 wieder hergerichtet.
Auf der Nordseite der Kapelle befindet sich am Berghang ein 5 Meter tiefer Felsenbrunnen. In früheren Jahren war es Brauch, dass die Wallfahrer Wasser vom Annabrunnen mit nach Hause nahmen. Dem Wasser sprachen die Gläubigen heilende Wirkung gegen Augenleiden zu. Der Überlauf des Brunnens mündet an der Giebelseite der Kapelle in einem Basin.
Wallfahrtstag: Samstag nach St. Anna, 26. Juli.
Kulturdenkmal
Zur Anna-Kapelle findet sich ein Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südwestpfalz (Stand März 2024). Der Eintrag lautet:
„Kapelle St. Anna westlich der Ortslage an der Straße nach Bundenthal, spätgotischer Saalbau, Chor mit angebauter Sakristei, 2. Hälfte 15. Jh.“
(Albert Nagel, Niederschlettenbach, 2024)
Quellen
Landesarchiv SP, F 1 Nr. 2, S. 123 ff.
Pfarrarchiv Niederschlettenbach.