St. Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Niederschlettenbach
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 05′ 13,8″ N: 7° 50′ 7,66″ O 49,08717°N: 7,83546°O
Koordinate UTM 32.414.972,22 m: 5.437.798,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.415.013,77 m: 5.439.534,83 m
  • St. Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach

    St. Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach

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    Grabplatte des Ritters Hans von Drot von Burg Berwartstein

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    Kanzel aus Sandstein

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    Prozession zur Anna-Kapelle

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  • Brunnen auf der Nordseite (2024)

    Brunnen auf der Nordseite (2024)

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Die Kapelle wurde etwa um 1400 als Marienkapelle („unserer lieben Frauen Kapelle“) erbaut. Erbauer ist der Abt von Weißenburg, in dessen Hoheitsgebiet Dorf und Kapelle lagen. Die Kapelle ist in spätgotischem Stil erbaut. Eine baugeschichtliche Besonderheit ist die Baufolge: Ältester Bauteil ist das Langhaus, es folgt der Chor und danach die Sakristei. Im Langhaus und Chor befinden sich zweiteilige Spitzbogenfenster mit Fischblasenmaßwerk. Am Chor außen 5 Strebepfeiler, welche zweimal abgesetzt sind. Der Grundriss des Chores besteht aus vier Seiten eines Sechseckes. Innen schmückte ein bemaltes Netzgewölbe den Chor. Durch einen Granateinschlag wurde es im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) zerstört und nicht wieder hergestellt. Es ist das einzige Netzgewölbe im Landkreis Südwestpfalz gewesen.

Wie Kapellenrechnungen von 1457 - 1463 zeigen, wurde das Gotteshaus in dieser Zeit umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wird die Kapelle von durchziehenden Soldaten des Manßfeldischen Heeres 1622 verbrannt und zerstört. Lange Zeit liegt sie jetzt in Ruinen, Gottesdienst wird hier weiterhin gefeiert. Das Patrozinium wird geändert auf St. Anna. In den 1850er Jahren renoviert Pfarrer Heiny das Chor, welches 1858 durch den später selig gesprochenen Paul Josef Nardini eingeweiht wurde. Vollständige Wiederherstellung der Kapelle 1908 - 1910 durch Pfarrer Nikolaus Redelberger. Bei einem Luftangriff 1945 wird das Gotteshaus erneut zerstört, jedoch 1949 wieder hergerichtet.

Auf der Nordseite der Kapelle befindet sich am Berghang ein 5 Meter tiefer Felsenbrunnen. In früheren Jahren war es Brauch, dass die Wallfahrer Wasser vom Annabrunnen mit nach Hause nahmen. Dem Wasser sprachen die Gläubigen heilende Wirkung gegen Augenleiden zu. Der Überlauf des Brunnens mündet an der Giebelseite der Kapelle in einem Basin.

Wallfahrtstag: Samstag nach St. Anna, 26. Juli.

Kulturdenkmal
Zur Anna-Kapelle findet sich ein Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südwestpfalz (Stand März 2024). Der Eintrag lautet:
„Kapelle St. Anna westlich der Ortslage an der Straße nach Bundenthal, spätgotischer Saalbau, Chor mit angebauter Sakristei, 2. Hälfte 15. Jh.“

(Albert Nagel, Niederschlettenbach, 2024)

Quellen
Landesarchiv SP, F 1 Nr. 2, S. 123 ff.
Pfarrarchiv Niederschlettenbach.

Literatur

Dellwing, Herbert; Kubach, Hans E. (1981)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Pirmasens. 2: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des ehemaligen Landkreises Zweibrücken. ( Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Teilband 7.) München.
Jöckle, Clemens (1983)
Die Martinskirche in Leinsweiler und Der Turmhahn. o. O.
Schultz, Wolfgang; Nagel, Albert (2018)
950 Jahre Niederschlettenbach. Aus der Geschichte eines Wasgaudorfes 1068-2018. S. 599. Niederschlettenbach.

St. Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
L 478
Ort
76891 Niederschlettenbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1400

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Empfohlene Zitierweise
Albert Nagel: „St. Anna-Kapelle bei Niederschlettenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-353121 (Abgerufen: 25. März 2025)
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