Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius Niederschlettenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Niederschlettenbach
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 05′ 12,58″ N: 7° 50′ 40,03″ O 49,08683°N: 7,84445°O
Koordinate UTM 32.415.628,25 m: 5.437.751,20 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.415.670,06 m: 5.439.487,30 m
  • Katholische Kirche St. Laurentius Niederschlettenbach (2019)

    Katholische Kirche St. Laurentius Niederschlettenbach (2019)

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  • Bauinschrift auf Giebelsturz von 1068

    Bauinschrift auf Giebelsturz von 1068

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  • Mittelalterliche Sonnenuhr am Kirchturm (2017)

    Mittelalterliche Sonnenuhr am Kirchturm (2017)

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    Taufkapelle (2018)

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Mitten im Dorf liegt erhaben auf dem Kirchberg die St. Laurentius-Kirche. Schon recht früh entstand dort, wo sich heute die Taufkapelle befindet, eine kleine Kapelle, Alter unbekannt! Bei Ausgrabungen des Denkmalamtes 1952 fanden sich noch deren Fundamente. Irgendwann war diese Kapelle zu klein und man hat sie mehr als doppelt so groß neu gebaut. Eine spätere Urkunde benennt den Gründer: einen Mann namens WIDEGOVO. Die Geschichte verrät nichts über diesen Mann. Möglicherweise war er ein Laie. These: Graf/Herzog der Widonen im 7.-9.Jh. im Speyergau. Zur Patroziniumsforschung: Der Kaiser hatte am Laurentiustag 955 auf dem Lechfeld die Ungarn besiegt, wurde der hl. Laurentius besonders verehrt. Wir können davon ausgehen, dass in den Jahren nach 955 diese Kirche dem Hl. geweiht wurde, das Denkmalamt spricht von „vor dem 11. Jh.“ Etwa 100 Jahre später wird das Kirchlein erneut zu klein. Die Kirche wird abgerissen und Abt Samuel aus Weißenburg lässt an gleicher Stelle eine neue Kirche mit Apsidenchor errichten, mehr als dreimal so groß wie der Vorgängerbau. Diese Kirche wurde am 13.Mai 1068 eingeweiht. Von dem Datum besitzen wir 2 Urkunden. Die Tatsache, dass die Weihe durch einen Bischof persönlich erfolgte, ist ein Privileg, das Pfarrkirchen zustand. Also existiert auch seit spätestens 1068 die Pfarrei St. Laurentius.
Etwa 1220/30 wird die Kirche erneuert, die Apsis am Chor wurde entfernt und ein rechteckiger Chorraum errichtet. Dieser Chor ist noch heute als Taufkapelle und ältester Teil erhalten. Im 14. Jahrhundert wird die Kirche zur Wehrkirche umgebaut mit umlaufender Wehrmauer und Wehrturm, der noch erhalten ist, auch der ehemalige Halsgraben auf der Bergseite. Durch Beschädigungen im 2. Weltkrieg musste die alte Kirche 1951 abgetragen werden, die neue Laurentiuskirche, konnte 1952 durch Bischof Dr. Wendel eingeweiht werden.
Der älteste Glockennachweis stammt von 1560. Erhalten sind eine Anna- und eine Marienglocke, die Laurentiusglocke hat Lindemann 1855 gegossen. Die Laurentiusstatue vorn links erstand um 1720. Erwähnenswert noch die mittelalterliche Sonnenuhr am Turm aus dem 14. Jh., von denen es nur noch wenige in der Pfalz gibt.

Kulturdenkmal
Zur Pfarrkirche St. Laurentius findet sich ein Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südwestpfalz (Stand März 2024). Der Eintrag lautet:
„Kath. Pfarrkirche Kirchstraße 10
Chor um 1220, Turm 15. Jh., einbezogen in den Neubau von 1952;
barocker Kreuzsockel, bez. 1756“


(Albert Nagel, Niederschlettenbach, 2024)

Literatur

Eckardt, Anton; Kubach, Hans Erich (1974)
Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz - Stadt und des Landkreise Pirmasens. München.
Schultz, Wolfgang; Nagel, Albert (2018)
950 Jahre Niederschlettenbach. Aus der Geschichte eines Wasgaudorfes 1068-2018. S. 599. Niederschlettenbach.

Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius Niederschlettenbach

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße 10
Ort
76891 Niederschlettenbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Empfohlene Zitierweise
Albert Nagel: „Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius Niederschlettenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352200 (Abgerufen: 16. März 2025)
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