Das 1993 eröffnete Schokoladenmuseum am Rheinauhafen in Altstadt-Süd geht auf den Schokoladen-Unternehmer und „Stollwerck-Sanierer“ Hans Imhoff (1922-2007) zurück.
Bereits im Jahr 1992 war Hans Imhoff, der zuvor ab 1972 die Kölner Stollwerck-Schokoladenfabrik saniert hatte, in den Besitz der Hafendrehbrücke und des Malakoffturms am Kölner Rheinauhafen gelangt. Beide Bauten wollte er in seinen großen und bereits seit seiner Kindheit gehegten Traum eines Spezialmuseums zum Thema Schokolade baulich einbinden. „Ausgelöst wurde diese Entscheidung durch einen Zufall - denn um Haaresbreite wäre ein Großteil der heutigen Exponate 1975, während des Umzuges der Firma Stollwerck nach Köln-Porz, auf dem Müll gelandet. Viele große Kisten, deren Inhalt als ‚Plunder‘ und ‚Schrott‘ galten, sollten weggeworfen werden. Dr. Hans Imhoff sah sich den vermeintlichen Plunder genauer an und entdeckte wahre Schätze.“ (www.schokoladenmuseum.de)
Am 31. Oktober 1993 konnte Hans Imhoff nach nur 13-monatiger Bauzeit sein für 53 Millionen DM errichtetes „Imhoff-Stollwerck-Schokoladenmuseum“ eröffnen. Der Name des Museums wurde 2006 aufgrund des Partnerwechsels im Bereich der Produktionsausstellung von Stollwerck auf den Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli in „Imhoff-Schokoladenmuseum“ geändert, seit um 2017 heißt es „Schokoladenmuseum Köln“. Betrieben wird das Museum heute von der Schokoladenmuseum Köln GmbH.
Die neu erbauten Museumsbauten entstanden als in weiten Teilen „durchsichtige“ Gebäude aus Aluminium und Glas. Sie umrahmen in Einvernehmen mit der Denkmalpflege das alte Preußische Hauptzollamt von 1898. Neben den auf drei Ebenen verteilten neun Ausstellungsbereichen mit insgesamt 4.000 m2 Fläche, entstand auch eine gläserne Schokoladenfabrik mit miniaturisiert nachgebauten Produktionsanlagen, die in Form eines großen Schiffsdecks an der Spitze der Rheinauhalbinsel gebaut wurde. Thematisch bietet das Schokoladenmuseum eine Reise durch die 5000-jährige Kulturgeschichte des Kakaos und der Schokolade, „beginnend bei den altamerikanischen Kulturen, wie den Maya und den Azteken, über das Barockzeitalter und die Industrialisierung hin zur individuellen Verfeinerung edler Schokoladen heute.“ (www.schokoladenmuseum.de) Die Herstellung von Schokolade wird von der Kakaobohne bis zur Praline gezeigt. Ein begehbares Tropenhaus - ein Glaskubus mit einer Kantenlänge von 10 Metern - zeigt verschiedene Kakaobäume und tropische Pflanzen aus den äquatorialen Herkunftsländern des Kakaos.
Mit jährlich 4.000 Führungen und 650.000 Besuchern ist das Schokoladenmusem heute das meistbesuchte Museum Kölns und zählt zu den zehn meistbesuchten deutschen Museen. „Das Schokoladenmuseum trägt sich selbst und kann seine laufenden Kosten eigenständig erwirtschaften - eine Ausnahmeerscheinung in der Museumswelt.“ (ebd.)
Um „seiner Heimatstadt Gutes zu tun“ brachte Hans Imhoff (nach www.rheinische-geschichte.lvr.de bereits seit 1997) Teile seines Unternehmensvermögen in eine nach ihm benannte Stiftung zur Förderung sozialer, wissenschaftlicher und kultureller Projekte im Rheinland ein. Formal wurde die Imhoff Stiftung 2001 gegründet. Imhoffs Tochter aus zweiter Ehe Susanne übernahm 2017 den Vorstandsvorsitz von ihrer Mutter Gerburg Klara. Hans Imhoff jr. fungiert ebenfalls als Vorstand (www.imhoff-stiftung.de). Hans Imhoff wurde mit Kölner Ratsbeschluss vom 3. Juli 2001 zu einem der bis heute nur 24 Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Stadt ernannt, die Verleihung dieser Würde erfolgte am 4. Novemer 2001 (www.stadt-koeln.de).
Internet www.schokoladenmuseum.de: Schokoladenmuseum Köln (abgerufen 21.02.2019 und 05.05.2023) www.imhoff-stiftung.de: Imhoff Stiftung (abgerufen 22.02.2019) www.rheinische-geschichte.lvr.de: Hans Imhoff (1922-2007), Unternehmer (abgerufen 13.02.2019) www.stadt-koeln.de: Ehrenbürgerin und Ehrenbürger (abgerufen 30.06.2023) www.koeln-lotse.de: Hans Imhoff - ein Herz aus Schokolade (Uli, der Köln-Lotse vom 18.12.2021, abgerufen 05.05.2023) www.koeln-lotse.de: Das Kölner Schokoladenmuseum – eine Liebeserklärung an die Schokolade (Uli, der Köln-Lotse vom 31.12.2021, abgerufen 05.05.2023) de.wikipedia.org: Schokoladenmuseum Köln (abgerufen 05.05.2023)
Literatur
Widdig, Sascha (2013)
Stollwerck: Schokolade aus Köln. Erfurt.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 432-433, Köln (2. Auflage).
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