Die vom Gremberger Ring kommende Porzer Ringstraße verbindet an diesem Übergang die Kölner Stadtteile Humboldt/Gremberg und Gremberghoven mit dem südlich der Gleise liegenden Westhoven. An dem in Gremberghoven liegenden Bahnübergang quert die Straße die Gleisanlagen des riesigen Verschiebe- und Rangierbahnhofs Gremberg an dessen nordwestlichem Ende.
Da hier inmitten von intensivem Güterverkehr und zahlreichen Rangierfahrten immer noch insgesamt 13 der fast unzähligen Gleise des Güterbahnhofs überquert werden müssen, bleibt der Bahnübergang regelmäßig über längere Zeiträume für den Straßenverkehr und Fußgänger geschlossen, wobei Wartezeiten von einer halben Stunde und mehr keine Seltenheit sind.
„Zwar gibt es einen Fahrdienstleiter der Bahn vor Ort, der die Autofahrer im Blick hat und die Schranken bei Bedarf öffnen kann - wann dies der Fall ist, wissen die Autofahrer jedoch nicht.“ (www.ksta.de)
Ein freundlich formuliertes Hinweisschild der Bahn erklärt Wartenden daher die Lage und nennt auch gleich einen Ausweg (vgl. Abb.):
„Sehr geehrte Verkehrsteilnehmer!
Dieser Bahnübergang bleibt wegen zahlreicher
Zugfahrten regelmäßig länger geschlossen
Haben Sie es eilig, fahren Sie bitte
auf anderem Wege zu ihrem Ziel.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!“
Dieser Bahnübergang bleibt wegen zahlreicher
Zugfahrten regelmäßig länger geschlossen
Haben Sie es eilig, fahren Sie bitte
auf anderem Wege zu ihrem Ziel.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!“
Zuletzt wurde im Juni 2000 eine bauliche Änderung der misslichen Situation angedacht, als der Stadtentwicklungsausschuss den Beschluss fasste, den Bahnübergang durch eine neu zu bauende Unterführung zu ersetzen. Nicht zuletzt aber, weil das Verkehrsaufkommen hier (noch) eher gering ist, wurde das kostspielige Projekt letztlich aufgegeben und die Verwaltungsvorlage 2007 in der Porzer Bezirksvertretung mit großer Mehrheit abgelehnt.
Eine Verkehrssimulation hatte zuvor rund 2.100 Fahrten pro Tag gezählt, was sich durch den Bau eines Tunnels der Prognose zufolge auf 8.500 erhöhen würde. Da über diese Lösung zudem auch weniger die viel befahrene Siegburger Straße als vielmehr die Autobahn A 4 zwischen dem Kreuz Gremberg und der Anschlussstelle Poll entlasten würde, wären die erwarteten Kosten in Höhe von etwa 20 bis 22,5 Millionen Euro für einen Tunnelbau nicht gerechtfertigt (www.ksta.de).
Und so wird es wohl noch auf absehbare Zeit hin bei diesem Kölner Kuriosum bleiben, das den zumeist hektischen Verkehrsalltag entschleunigt.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)
Internet
ksta.de: Das Warten hat kein Ende (Text Damian Zimmermann, Kölner Stadt-Anzeiger vom 06.02.2007, abgerufen 19.10.2022)
de.wikipedia.org: Rangierbahnhof Gremberg (abgerufen 19.10.2022)