Die Kirche entstand in mehreren Bauetappen aus einer spätromanischen Kapelle (frühes 13. Jh.). Durch eine als „Gnadenbild der wundertätigen Mutter vom Berge“ in Verehrung gekommene Muttergottes-Statue (Weichholz, um 1400) entwickelte sich ein reger Wallfahrtsbetrieb. Früher kamen an Marienfesten täglich bis zu 2000 Pilger. Heute finden Wallfahrten in kleineren Rahmen statt.
Gewölbe der Pseudobasilika Anlässlich seiner Hochzeit erwarb Ritter Johann von Winneburg 1411 die den Mainzer Domherren gehörende Kapelle und gründete eine Stiftung zum Bau einer „neuen Kapelle“ als Grablege, deren Vollendung um 1440 zu datieren ist. In der Chronik von Valwig wird zu der heutigen Wallfahrtskirche berichtet, dass „die Hofleute der Höfe auf dem Berge, des Testerhofes, des Höntgeshofes, des Schuwerackerhofes, des Schafstallerhofes und des Pfalzerhofes“ darüber froh waren, „an Sonn- und Feiertagen eine heilige Messe in der Kapelle zu haben.“ (Reitz u. Hess 1998, S. 62, allerdings ohne Nennung einer Quelle). Der hohe Chorraum wurde im gotischen Stil angebaut und das romanische Schiff erweitert. Kurz nach 1500 begann mit der Einwölbung des bis dahin flachgedeckten Schiffes eine weitere Baumaßnahme: die Umgestaltung zu einer dreischiffigen Pseudobasilika in bewundernswerter Technik (gestaffeltes Gewölbe unter einem Dach).
Ausstattung Sie dokumentiert die große Bedeutung der Wallfahrtskirche in früheren Jahrhunderten: so die spätgotische Sakramentsnische (um 1470), die Leidensszenen (um 1520), eine Pietà (um 1620), Bartholomäus - der Viehpatron - mit Reliquienkapsel (Anfang 17. Jh.) sowie die Kreuzigung (mittelrheinisch/spätgotisch). Das originale Gnadenbild befindet sich heute im Diözesanmuseum Trier.
Ausmalung Ein gutes Beispiel für die Raumfassungen der späten Neugotik ist die 1903 von Peter Born vorgenommene Ausmalung.
Kulturdenkmal Die Wallfahrtskirche wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Cochem-Zell geführt. Der Eintrag 2019 lautet: „Wallfahrtskirche St. Maria und Maria Magdalena Kapellenweg, spätgotischer Chor, um 1440, dreischiffige Stufenhalle, um 1500/10.“
(Michael Grün, Trier, 2022)
Quelle Infotafel „Apolloweg“ vor Ort vor der Kirche, 2020.
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Empfohlene Zitierweise
Michael Grün (2022): „Wallfahrtskirche St. Maria und Maria Magdalena in Valwigerberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344126 (Abgerufen: 4. Mai 2024)
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