Kleine Beethovenhalle in Muffendorf

Kaiserhalle, Saal Schneider-Rausch

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 40′ 22,39″ N: 7° 09′ 32,14″ O 50,67289°N: 7,15893°O
Koordinate UTM 32.369.910,89 m: 5.615.066,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.581.967,34 m: 5.615.898,24 m
  • Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022): Die Hausfront in der Muffendorfer Hauptstraße mit dem älteren Eingang zur Gastwirtschaft und der Halle.

    Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022): Die Hausfront in der Muffendorfer Hauptstraße mit dem älteren Eingang zur Gastwirtschaft und der Halle.

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  • Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf: Innenansicht des Veranstaltungssaals mit Stützen und Obergaden (2009).

    Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf: Innenansicht des Veranstaltungssaals mit Stützen und Obergaden (2009).

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  • Die Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022), rückseitige Ansicht von der Hopmannstraße aus.

    Die Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022), rückseitige Ansicht von der Hopmannstraße aus.

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  • Die Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022), rückseitige Ansicht von der Hopmannstraße aus.

    Die Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022), rückseitige Ansicht von der Hopmannstraße aus.

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  • Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022): Hinweis auf den Eingang in der Muffendorfer Hauptstraße am rückseitigen Zugang in der Hopmannstraße.

    Kleine Beethovenhalle in Bonn-Muffendorf (2022): Hinweis auf den Eingang in der Muffendorfer Hauptstraße am rückseitigen Zugang in der Hopmannstraße.

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  • Bonn-Muffendorf, Muffendorfer Hauptstraße (2022): Die Hausfront der Kleinen Beethovenhalle mit dem älteren Eingang zur Halle.

    Bonn-Muffendorf, Muffendorfer Hauptstraße (2022): Die Hausfront der Kleinen Beethovenhalle mit dem älteren Eingang zur Halle.

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Der erst in jüngerer Zeit entstandene Name der aus der Kaiserzeit stammenden „Kleinen Beethovenhalle“ in Muffendorf nimmt Bezug auf die heute bekannte und deutlich größere Halle gleichen Namens in Bonn - und damit natürlich auf den vermutlich berühmtesten Sohn der Stadt, den Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827).

Erste, zweite und dritte Beethovenhalle in Bonn
Die heutige, 1959 als modernste Mehrzweckhalle der Republik eingeweihte Beethovenhalle ist bereits die dritte dieses Namens in der Stadt Bonn (vgl. dort ausführlicher).
Schon anlässlich des Beethovenfests 1845 entstand eine nur kurzlebige erste Beethovenhalle auf dem privaten Gelände des Räss'schen Gartens neben der Franziskanerkirche am heutigen Viktoriabad sowie aus Anlass des 100. Geburtstages Beethovens im Jahr 1870 eine zweite Beethovenhalle, die sich am Vierecksplatz (in der damaligen Brückenstraße) befand und die 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Die Kleine Beethovenhalle in Muffendorf
Das unter Denkmalschutz stehende Saalgebäude in Muffendorf gilt als Mittelpunkt des kulturellen Geschehens im Ort. Der Veranstaltungssaal wird heute für örtliche Konzert- und Theateraufführungen sowie für Karnevalsveranstaltungen genutzt, daneben wird in dem Gebäude auch ein Restaurant betrieben.

Der Muffendorfer Wirt Mathias Schneider betrieb bereits um 1879/80 einen Tanz- und Festsaal in dem zu diesem Zweck um ein Stockwerk in Fachwerkbauweise erhöhten Obergeschoss seines Anwesens. Als der Wirt der schräg gegenüber liegenden Gaststätte „Zur Post“ 1896 einen größeren Tanzsaal errichtete, ließ Schneider noch im selben Jahr auf dem hinteren Teil seines Grundstück seine von der oberen Hopmannstraße zugängliche Festhalle erbauen, die er selbst „Kaiserhalle“ nannte. Später wurde die Halle meist nach dem jeweiligen Betreiber benannt, so auch zeitweise „Saal Schneider-Rausch“.
Die Baupläne stammten von dem in Friesdorf geborenen Architekten und Bauunternehmer Wilhelm Weinreis (1872-1906), der später mit seinem Bureau für Architectur und Bauausführung vornehmlich in Bonn und der damaligen Stadt Godesberg wirkte. Ausführendes Bauunternehmen war eine Firma Henseler.
Ähnlichkeiten zu der in ähnlichem Stil als dreischiffige Basilika erbauten zweiten Bonner Beethovenhalle von 1870 lassen zumindest vermuten, dass sich die Gestaltung des Saalgebäudes für die Schneidersche Gastwirtschaft an dieser orientierte. Der Tanzsaal im Obergeschoss wurde 1901 in Wohnräume aufgeteilt. Im Jahr 1925 wurde das zur Muffendorfer Hauptstraße hin gelegene Gasthaus umgebaut, wobei der Schankraum vergrößert wurde (Strack 1990).

„Ursprünglich bestand das Gebäude aus drei Häusern. Das ist auch heute noch an dem unterschiedlichen Fachwerk und an den verschieden ausgerichteten Giebeln erkennbar. Das Gast- und Wohnhaus hat seitliche Giebel, und seine Traufe (Tropfkante) liegt an der Straße. Dagegen hat das linke Haus seinen Giebel zur Straße. ... Die Halle besteht aus einem höheren Mittelschiff. Dessen Oberfenster sorgen für die gute Beleuchtung. Zusammen mit zwei niedrigeren Seitenschiffen hat sie einen Grundriss wie eine Basilika. Das Mittelschiff ist 8 Meter breit und 9 Meter hoch. Die offene Deckenkonstruktion wird von insgesamt 12 Holzpfosten in zwei Reihen getragen. Im westlichen Teil wurde eine große Sängerempore eingebaut. Später kam eine Bühne hinzu.“ (zitiert nach vhh-badgodesberg.de)

„Wie bei der alten Bonner Beethovenhalle handelt es sich bei der Kleinen Beethovenhalle um eine schlichte Architektur im Basilikastil mit einem hohen Mittelschiff unter hölzerner Deckenkonstruktion und zwei schmalen Nebenschiffen. Getragen wird der Bau durch zwölf braunrot getönte Holzpfeiler. Der Obergaden gibt durch Fensterreihen Licht. Die Ost- und Westwand zeigen je drei Rundbogenfenster, von denen das mittlere erhöht ist. An der Westseite verläuft eine zierliche Galerie, im hinteren Teil des Saales befindet sich eine Bühne. Wie die Bonner Beethovenhalle und auch das erste Bonner Theater wurde der Saal durch Eisenöfen beheizt, die heute noch ohne Funktion als Dekoration erhalten sind.“ (zitiert nach de.wikipedia.org, Kleine Beethovenhalle)

Seitdem die zweite Beethovenhalle von 1870 und das im Volksmund „Kulturscheune“ genannte, 1896 am Godesberger Volksgartensaal im Stadtpark angefügte Bühnenhaus (1955 abgerissen) nicht mehr existieren, gilt die Kleine Beethovenhalle als letzter erhaltener Veranstaltungsbau der Kaiserzeit im Bonner Raum. Einzig die Godesberger Redoute, ein Ballhaus aus kurfürstlicher Zeit, ist noch älter.
Das heutige, zur Hopmannstraße hin gelegene Eingangsgebäude der Kleinen Beethovenhalle geht auf umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten zurück, die mit der feierlichen Wiedereröffnung der Halle am 24. Oktober 1990 abgeschlossen wurden (Strack 1990).

Baudenkmal
Die Kleine Beethovenhalle ist seit 1987 mit der Eintragung „Saalgebäude, Muffendorfer Hauptstraße 22“ eingetragenes Baudenkmal (Stadt Bonn, Baudenkmäler lfd. Nr. A 600, Denkmalliste Bonn 2021, S. 42).

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2022)

Internet
www.kleine-beethovenhalle.de: Kleine Beethovenhalle (abgerufen 12.09.2022)
vhh-badgodesberg.de: Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. - Muffendorf (abgerufen 14.09.2022)
de.wikipedia.org: Kleine Beethovenhalle (abgerufen 12.09.2022)
de.wikipedia.org: Wilhelm Weinreis (abgerufen 14.09.2022)
www.bonn.de: Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand 15.01.2021, PDF, 2.133 KB, abgerufen 13.09.2022)

Literatur

Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde (Hrsg.) (2017)
Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand: 01.05.2017). Bonn.
Strack, Herbert (1990)
Der Saal Schneider – Rausch in Muffendorf. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, 28/1990, S. 138-154. o. O.

Kleine Beethovenhalle in Muffendorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Muffendorfer Hauptstraße 22
Ort
53177 Bonn - Muffendorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1896

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Kleine Beethovenhalle in Muffendorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344053 (Abgerufen: 8. Oktober 2024)
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