Das Museum Schnütgen befindet sich in der romanischen Kirche St. Cäcilien und ist der architektonische Höhepunkt des dreiteiligen Museumsensembles, welches sich aus dem 2010 erbauten Neubau des Rautenstrauch-Joest-Museums, dem 1950 wiederaufgebauten Kirchengebäude St. Cäcilien und dem im Jahre 1956 fertiggestellten Karl-Band-Anbau zusammensetzt. Zusätzlich ergibt sich aus der Cäcilienkirche („Museum Schnütgen“) und der nebenstehenden katholischen Pfarrgemeinde St. Peter die einzige erhaltene Doppelkirchanlage im Kreis Köln.
Die ehemalige Abteikirche St. Cäcilien ist vor ca. 888 Jahren von einem Kloster als Hallenkirche errichtet worden. Sie wurde zunächst durch einen Westchor mit Nonnenempore erweitert und im Laufe des 12. Jahrhunderts zu einer Dreipfeilerkirche umgebaut. Durch die Umwandlung zum Augustinerkloster im Jahre 1474 wurde das Langhaus mit einem Kreuzrippengewölbe ausgestattet, die Nordapsis durch eine Sakristei ersetzt und das Kircheninnere weiß getüncht.
Vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg beherbergte St. Cäcilien, nach der Auflösung des Klosters von 1802, ca. 150 Jahre lang das bürgerliche Krankenhaus der Stadt Köln. Nach Kriegsende planten der Direktor des Schnütgen-Museums Hermann Schnitzler und der Regierungsbaumeister Karl Band, das Museum in der zerstörten Kirche St. Cäcilien neu zu eröffnen. Im Zuge dessen wurde die Kirche wiederaufgebaut und durch einen Anbau an der Nordempore ergänzt, welcher die Erschließung ins Kircheninnere ermöglicht und gleichzeitig die Verwaltung sowie Bibliothek des Museums beherbergt. Schließlich wurde das Museum 1956 eröffnet und bis in die Gegenwart in seiner Doppelfunktion als Museum und Kirche genutzt. In den 1960er Jahren errichtete man unmittelbar vor der Doppelkirchanlage das Josef Haubrich Forum. Nach seinem Abriss im November 2002 entstand ein großes Bauloch, welches für insgesamt drei Jahre existierte. Mit der Grundsteinlegung des Rautenstrauch-Joest-Museums von 2005 wurde das sogenannte „Kölner Loch“ gefüllt und das neue Museum am 22. Oktober 2010 eröffnet.
Mit dem Bau des Rautenstrauch-Joest-Museums wird das „Museum Schnütgen“ über den Haupteingang des fünfstöckigen Neubaus erschlossen und von dem gemeinsamen Foyer aus durch einen halbtransparenten Baukörper verbunden. Der verglaste Anbau schließt unmittelbar an dem ehemaligen Foyer und Bibliothekstrakt von 1956 an und bietet zusätzlich eine Ausstellungsfläche für das Museum. St. Cäcilien selbst ist das Herzstück der Museumsanlage. Sie beherbergt die Hauptausstellung des Schnütgen Museums, wobei sie gleichzeitig Ausstellungsraum und Ausstellungsstück ist.
Das Gesamtbild des Museumsareals wirkt durch seine Gebäudeanordnung wie eine Art „Flickenteppich“. Durch das Erschaffen eines zusammenhängenden Museumsensembles, bestehend aus zeitlich unterschiedlich hinzugefügten Gebäuden, entstehen zwischen den Bauten verschiedenste Außenbereiche, welche aufgrund ihrer Form und Größe keinen wirklichen Nutzen für die Öffentlichkeit haben. Bis auf den Museumsvorhof und den Cäciliengarten besitzen die Höfe keinerlei Aufenthaltsqualitäten wie Bänke, Bepflanzungen oder weitere Ausstattungen. Des Weiteren sind die Außenbereiche von den Straßen aus wenig sichtbar und nicht wirklich gut zu erschließen.
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Literatur
Plotzek, Joachim (Hrsg.) Diözesanmuseum Köln (Hrsg.) (2003)
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