Die Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn zeigt in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von politischen Gegnern, der jüdischen Bevölkerung, von Sinti sowie anderer Menschen aus Bonn und der Region, die dem NS-Terror ausgesetzt waren. Politische Gegner leisteten zunächst noch Widerstand, jüdische Familien flohen in Nachbarländer oder verließen Europa. Für diejenigen, die zurückblieben, wurde die Situation immer bedrohlicher, sie wurden erfasst, ausgegrenzt, verfolgt, verschleppt und ermordet. Die Ausstellung erinnert auch an die Patient:Innen der Bonner Heil- und Pflegeanstalten, sowie an die nach Bonn verschleppten Zwangsarbeiter:Innen und Kriegsgefangene.
Zehn Stein-Fragmente finden sich im Foyer der Gedenkstätte, für die diese Bruchstücke eine besondere Bedeutung haben. Sie erinnern an die am 10. November 1938 zerstörten Synagoge am Bonner Rheinufer und die Auslöschung der jüdischen Gemeinde. Gleichzeitig verweisen sie auch auf die Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde von der Stadtgesellschaft eine Gedenkstätte für die NS-Opfer gefordert, 1984 gründeten engagierte Bürger:Innen einen Verein, der die Gedenkstätte bis Ende 2020 getragen hat. Neben der Gedenkstätte ist das NS-Dokumentationszentrum der Ort zur Erforschung, Recherche, Dokumentation und Wissensvermittlung. Seit 1986 werden Informationen zu Bonn in der NS-Zeit und zu Bonnerinnen und Bonnern sowie Menschen aus der Region, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, gesammelt und dokumentiert. Als außerschulischer Lernort werden die Inhalte mittels historisch-politischer Bildungsarbeit an verschiedenste Zielgruppen aus dem In- und Ausland vermittelt.
Seit dem 1. Januar 2021 ist die Einrichtung in der Trägerschaft der Bundesstadt Bonn.
(Verwendung des Textes mit freundlicher Genehmigung durch die Gedenkstätte Bonn, 2021; Umsetzung durch Ute Schumacher, LVR-Redaktion KuLaDig, 2021)
Internet www.bonn.de: Gedenkstätte Bonn (abgerufen 01.12.2021)
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