Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. 1853 gegründet als Diözesanmuseum Köln, trägt es seit 2004 den Namen „Kolumba“, der den Ort seiner neuen Beheimatung bezeichnet. Der lange vorbereitete Neubau in der Kölner Innenstadt ist seit dem 15. September 2007 geöffnet. In einem Dreiklang von Ort, Sammlung und Architektur sind zweitausend Jahre abendländischer Kultur in einem Haus zu erleben: In der Kunst mit Werken der Spätantike bis zur Gegenwart. In der Architektur im Zusammenwirken der Kriegsruine der spätgotischen Kirche St. Kolumba, der Kapelle „Madonna in den Trümmern“ (1947/57), der einzigartigen archäologischen Ausgrabung (1973-1976) und dem Bau nach dem Entwurf des berühmten und international tätigen schweizer Architekten Peter Zumthor (*1943).
„Museum der Nachdenklichkeit“ Die Idee von Kolumba als „Museum der Nachdenklichkeit“ wurde ab 1991 vom Kuratorenteam entwickelt und bis zur Einweihung des Neubaus im September 2007 in zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen erprobt. Ausgehend von der traditionellen Sammlungsstruktur eines Diözesanmuseums, versteht sich Kolumba als Kunstmuseum in kirchlicher Trägerschaft, das jenseits aller Sparten und Spezialisierungen Fragen künstlerischer Gestaltung umfassend darstellen möchte. Das Museum der Nachdenklichkeit stellt ein offenes Angebot zur Auseinandersetzung mit dem zur Kunst gewordenen Leben. Alle Überlegungen zur Architektur wurden während der Planungs- und Bauphase mit diesem Konzept in ein Verhältnis gesetzt. Seit der Eröffnung des neuen Hauses befindet sich das Museumskonzept in einer ständigen Weiterentwicklung. Das »lebende Museum« unterscheidet nicht zwischen ständiger Sammlung und Wechselausstellung. Vielmehr nutzt es die fließende Qualität der Architektur und arbeitet mit den Möglichkeiten der Gleichzeitigkeit und des Nebeneinanders, die den Bau von Peter Zumthor charakterisieren. Kolumba zeigt in jährlichem Wechsel Werke, vorwiegend der eigenen Sammlung, in sich verändernden Kontexten. Von wenigen Kunstwerken abgesehen, die spezifisch für den Ort realisiert oder als identifizierende Arbeiten immer zu sehen sind, wird jeweils zum 15. September eine neue Auswahl von Werken vorgestellt. Sonderausstellungen und künstlerische Interventionen ergänzen und verändern den Kontext dieser Sammlungspräsentation. Charakteristisch für das fast private Ambiente sind das Fehlen von Objektbeschriftungen sowie das Miteinander der Werke unabhängig von chronologischen, stilgeschichtlichen oder medialen Zusammenhängen. Stets versucht die Präsentation die Präsenz der künstlerischen Arbeiten zu realisieren. Jeder Besucher erhält als Eintrittskarte einen kostenlosen Kurzführer mit einführenden Texten zu Ort, Architektur und Sammlung und einer nach Räumen geordneten Auflistung aller aktuell ausgestellten Objekte.
(Verwendung des Textes mit freundlicher Genehmigung durch das Kolumba-Kunstmuseum des Erzbistums Köln, 2021; Umsetzung und kleine Ergänzungen von Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2021)
Internet www.kolumba.de: Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln (abgerufen 19.11.2021) de.wikipedia.org: Kolumba (Museum) (abgerufen 19.11.2021) de.wikipedia.org: Peter Zumthor (abgerufen 19.11.2021) www.youtube.com: Ausschnitt aus der Dokumentation „Peter Zumthor - Der Eigensinn des Schönen“ (2000, 11'55 Min., abgerufen 19.11.2021)
Literatur
Backes, Elke (2015)
Kolumba. Die Evolution eines Museums. Mönchengladbach.
Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 2007
Empfohlene Zitierweise
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