Geschichte
In den Jahren 1870/71 wurde auf dem Petersberg ein Kriegsgefangenenlager für französische Soldaten errichtet. Viele dieser französischen Soldaten starben bei einer Pandemie. Beigesetzt wurden die Franzosen auf dem Gelände nördlich (rechte Seite) des Marceau Denkmals. Daraus entstand der Franzosenfriedhof mit insgesamt 312 beerdigten französischen Soldaten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich auf dem Gelände ein Internierungslager. In diesem wurden die örtlichen Nationalsozialisten und Verdächtige inhaftiert. Die Insassen wurden entweder verurteilt oder, sofern es sich nicht um Nationalsozialisten handelte, „entnazifiziert“. Der Friedhof wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilt. Ein Teil wurde dem Bundesland Rheinland-Pfalz zugesprochen. Der Bereich der Gräber ist weiterhin im Besitz des französischen Staates.
Im Jahr 2008 wurde der Friedhof durch den Rotary Club hergerichtet und 2013 zuletzt umfangreich saniert, um dem 50-jährigen Bestehen des Élysée-Vertrags zu gedenken.
Kulturdenkmal
Der Franzosenfriedhof in Koblenz-Lützel wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler in der Kreisfreien Stadt Koblenz (Stand 2020) geführt. Der Eintrag lautet: „Am Franzosenfriedhof Friedhof der 1870/71 im Gefangenenlager auf dem Petersberg gestorbenen französischen Kriegsgefangenen; Umfassungsmauer; Denkmal für den französischen Revolutionsgeneral Francois Sévérin Marceau, Pyramide mit Löwenrelief, 1796, Entwurf von Peter Joseph Krahe; wegen des preußischen Festungsbaus 1820 vom Petersberg hierher versetzt“ (GDKE 2020, S. 26).
(Shabnam Ahmadshahi, Universität Koblenz-Landau, 2021 / freundliche Hinweise von Herrn Werner Seul, 2020)