Der ovale Ringwall umschließt eine Fläche von ca. 5,6 Hektar Größe. In Ost-West-Richtung misst die maximale Länge 350 Meter, in Nord-Süd-Ausdehnung 200 Meter. Auf der Ostseite, hier geht der Sporn flach in die anschließende Hochfläche über, wurde die Anlage durch einen doppelten Wall mit jeweils einem vorgelagerten Graben geschützt. Im Nordosten des äußeren Walls gab es einen Zugang. Im inneren Wall gab es zwei Zugänge im Norden und Südosten.
An den übrigen Seiten, die steiler ins Erfttal abfallen, gab es nur einen Wall mit vorgelagertem Graben.
Archäologische Grabungen der 1920er Jahre
In den 1920er Jahren wurden vom damaligen Rheinischen Landesmusuem Bonn (das heutige LVR-LandesMuseum) Vermessungen und Ausgrabungen durchgeführt. Dabei legte man Schnitte durch die Wälle und Gräben an, um den Aufbau zu untersuchen und datierendes Material zu gewinnen. Dabei erfasste man die Breite des Walles bis zu rund 5,5 Metern. Der innere Aufbau konnte jedoch nicht eindeutig geklärt werden. Ob es sich wirklich eine Holzkonstruktion im Innern des Walles gab, die diesen stabilieren sollte, geht aus den wenigen erhaltenen Unterlagen nicht eindeutig hervor. Beim Aufbau der Wallbefestigung wurde Trockenmauerwerk angewendet, genaue Form und Maße sind nicht überliefert.
Eine Untersuchung am Eingang des Außenwalls ergab die Unterbrechung des Walles, in der Unterbrechung mehrere Pfostenlöcher von hölzernen Einbauten, den davorliegenden Graben und vielleicht Reste einer ehemaligen Überbrückung.
Bei Untersuchungen im Inneren der Anlage fand man Pfostenlöcher und Wandgräbchen, die auf ehemals hier stehende Häuser schließen ließen.
Die wenigen Funde der alten Grabungen datieren die Anlage in das letzte Jahrhundert v. Chr.
Die Ausgrabungen 2019
Die Ausgrabung im Februar und März 2019 sollte an diesem für die Geschichte im Rheinland hochrangigen Bodendenkmal ergänzende Erkenntnisse zu Aufbau und Gestalt des Innenwalles sowie dessen Datierung erbringen. Zu diesem Zweck wurde an zwei Stellen im Osten der Anlage ein Profil des Walles angelegt, davon wird eines bei der Archäologietour präsentiert:
Im Kern der heute sichtbaren Wallschüttung wurde zunächst eine ältere Befestigung erkannt. Zumindest in Teilen war diese einem Feuer zum Opfer gefallen. Der älteste Wall ist zeitlich unbestimmt, dürfte aber wenigstens in die mittlere Eisenzeit (Mitte des 1. vorchristlichen Jahrtausend) zurückreichen. Auf diese Schüttung wurden in der späten Eisenzeit (2. oder 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts vor Chr.) zwei Mauerschalen in trockener Bauweise gesetzt, die im Inneren mit Hölzern und Erdmaterial hinterfüttert wurden. Die Mauer war insgesamt 3,35 Meter breit, der Wall misst noch heute 1,75 Meter Höhe. Eine Brustwehr oberhalb der Mauer wird man annehmen dürfen; sie ist aber an keiner Stelle nachgewiesen worden.
Aus den Pfostenlöchern der Holzkonstruktion stammen einzelne verkohlte Getreidekörner, die beim Bau der Konstruktion in die Baugrube gefallen waren. Durch sie wird eine genaue Messung des Gehalts an dem Kohlenstoffisotop 14-C ermöglicht, dessen Zerfall den zeitlichen Abstand zum heute in der Atmosphäre verfügbaren radioaktiven Kohlenstoff anzeigt. Dadurch lässt sich der Bau der späteisenzeitlichen Anlage in die Zeit von auf 197 bis 147 vor Christus bzw. 166 vor Christus bis 20 nach Christus mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,4 Prozent berechnen. Aus archäologischen und historischen Gründen ist ein Bau der Anlage in der 2. Jahrhunderthälfte vor Christus jedoch nicht mehr sinnvoll denkbar.
Ähnliche Anlagen dieser Art sind im nördlichen Rheinland nur noch auf dem Petersberg bei Bonn, bei Bergisch Gladbach-Bensberg (Erdenburg) und bei Kreuzau-Winden bekannt sowie in Riemst, Provincie Limburg (Caestert-Plateau) bei Maastricht. Sie reichen in ihrer Größe in keiner Weise an die (ost-)gallischen Befestigungsanlagen (Oppida) heran, deren bekannteste am Mont Beuvray, Dép. Saône-et-Loire (Bibracte), am Titelberg in Luxemburg oder bei Clermont-Ferrand, Département Puy-de-Dôme (Gergovia) ein Schlaglicht auf die kulturelle Eigenständigkeit der späteisenzeitlichen, keltischen Gesellschaft werfen. Am nördlichem Rande der keltischen Einflusssphäre lebte das Volk der Eburonen, das von Caesar in seinem Buch über den Gallischen Krieg beschrieben wurde und deren legendäre Anführer Ambiorix und Catuvolcus 54/53 vor Christus zwei römische Legionen aus deren Winterlager herauslockten und vernichteten. Caesar beschrieb die Vernichtung des Volksstammes durch eine Strafexpedition (Caesar, De Bello gallico VI, 30, 4 bis 34,8.).
Das Siedlungsgebiet der Eburonen wird im Rheinland zwischen dem Rhein, der mittleren Maas in Belgien und dem niederländischen Gebiet des südlichen Waal/Rhein-Gebiet angenommen, ist aber durch archäologische Funde nur ungenau zu belegen. Ebenso schwer ist der caesarische Genozid archäologisch zu zeigen. Am Befestigungswall des Alten Burgbergs bei Euskirchen-Kreuzweingarten lässt sich eine Zerstörung durch Caesar bislang nicht aufzeigen.
Relikte des Zweiten Weltkrieges
An modernen Störungen können im digitalen Geländemodell sichtbare Hohlformen von 3-5 Metern Durchmesser angesprochen werden. Sie sind im Gelände in unterschiedlicher Deutlichkeit erkennbar. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um Kriegsrelikte (Granattrichter). Im Winter 1945 beschossen die vorrückenden Amerikaner vom Billiger Wald aus den Hardtwald und die hier befindlichen deutschen Stellungen.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2019)
Hinweise
Der Alte Burgberg ist eingetragenes Bodendenkmal (Stadt Euskirchen, Nr. 73; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Nr. EU 6) und wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs „Hardtburg“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 255).
Er war Station der Archäologietour Nordeifel 2019.