Objektstandort Circa 1500 Meter nordöstlich von Königswinter, auf dem Plateau einer länglich-ovalen, an drei Seiten steil abfallenden Bergkuppe befinden sich Reste eines Walles.
Kurzbeschreibung Der Wall umschloss ehemals – dem Rand des Plateau folgend – eine Fläche von circa 350 mal 150 Meter. Erhalten sind von dem ursprünglich einen Kilometer langen, ringförmigen Wall noch zwei Teilstücke: Im Osten die Nordost-Ecke mit einem erheblichen Teil der Südost und Nordost-Flanke (noch 300 Meter lang), sowie im Norden die Nordwest-Ecke mit der gesamten Nordwestflanke (circa 150 Meter lang). 20 Meter vor der Nordwestflanke liegt, im Nordosten und Südwesten an den Ringwall anstoßend, sonst aber parallel zu diesem verlaufend, ein Vorwall. Sowohl der noch bis 1,5 Meter hohe Hauptwall als auch der noch 80 Zentimeter hohe Vorwall sind Verstürze von Trockenmauern aus Basaltlavablöcken. Die erstere Mauer ist 3 Meter breit und ursprünglich wohl auch etwa 3 Meter hoch gewesen, letztere 2 Meter breit und etwa 1,5 Meter hoch. Direkt vor dem Hauptwall sind noch ein etwa 2 Meter breiter Graben und circa 11 Meter hinter ihm eine Palisadenwand zu erkennen. Bei der Anlage handelt es sich um eine eisenzeitliche Bergbefestigung, eine sogenannte Ringwallanlage.
Archäologische Maßnahmen 1936/37 fanden Grabungen an Wall und Vorwall der Nordwestflanke statt. Dabei wurden spätlatènezeitliche Scherben und eine Fibel sowie fränkische Bronzefunde (Riemenzunge und Pressmodell des 7. Jahrhunderts n. Chr.) geborgen.
Zustand/Erscheinungsbild Der Ringwall ist nur noch im Südosten und Nordwesten erhalten, die übrigen Seiten sind zum Teil durch Steinbruch zerstört. Die gesamte Innenfläche des Ringwalls wurde durch das Anlegen von Wegen, Straßen, Parkplätzen und des Zahnradbahneinschnitts stark gestört.
(Rainer Laskowski, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 1978)
Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 067). Bestandteil des Bodendenkmals sind auch die erhaltenen Reste der mittelalterlichen Klosteranlage. Der Klostergrundriss ist als dreilagiger Mauersockel rekonstruiert. Er kann vor Ort besichtigt werden. Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.
Internet de.wikipedia.org: Petersberg (Siebengebirge) (abgerufen 04.12.2013) www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)
Literatur
Joachim, Hans-Eckart (1982)
Die Ausgrabungen auf dem Petersberg bei Königswinter, Rhein-Sieg-Kreis. In: Bonner Jahrbücher 182, S. 393-439. Köln u. Bonn.
Joachim, Hans-Eckart (1980)
Eine Kirchenanlage des 12. Jahrhunderts auf dem Petersberg bei Königswinter. In: Kraus, Gottfried (Hrsg.): Zisterzienser und Heisterbach. Spuren u. Erinnerungen. Eine Ausstellung der Stadt Königswinter und des Landschaftsverbandes Rheinland, Rheinisches Museumsamt, in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Siebengebirge e.V. Königswinter, S. 45-47. Köln u. Bonn.
Kersten, Walter (1937)
Der Ringwall auf dem Petersberg im Siebengebirge. (Germania 21.) S. 39-42, S. 71-75, o. O.
Müller-Wille, Michael (1969)
Wehranlagen im nördlichen Rheinland. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 15, S. 40-58. S. 57 Nr. 26, Mainz.
Siebengebirgsmuseum (Hrsg.) (1990)
Bonner Geschichtswerkstatt: Der Petersberg. Vom Ringwall zur Staatsherberge (Ausstellungskatalog 1990 /1991). Königswinter.
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