Der Malzmeister Philipp Schellenberg und der Kaufmann Gottfried Zepp gründeten die Malzfabrik in der Hospeltstraße im Jahr 1899 unter dem Namen „Zepp & Schellenberg“. Sie wechselte mehrmals den Besitzer und diente nach der Stilllegung in den 1930er Jahren als Lagerhaus der Städtischen Bühnen, später auch der ebenfalls in Ehrenfeld ansässigen Firma 4711.
Der Bau hat eine für Malzfabriken charakteristische Form: Den auf quadratischen Grundriss errichteten Darrturm, in dem das gekeimte Malz mithilfe heißer Luft getrocknet wurde, schließt im obersten Geschoss ein Gewölbe ab. Auf dem Dach ist einer der beiden „Dunstschlauch“ genannten Kamine erhalten. An den Turm schließt sich rückwärtig ein mehrgeschossiges Gebäude mit einem zweietagigen Keller zum Keimen der Gerste sowie mehreren Lageretagen an, in der auch die maschinelle Ausstattung zur Reinigung und zum Abfüllen der Gerste untergebracht war. Die symmetrisch aufgebaute Fassade der Anlage wird von dem monumentalen geschlossenen Volumen des Darrturms beherrscht. Die Fassaden aus für Fabrikbauten typischen, lokal produzierten Feldbrandsteinen gliedern und schmücken Einfassungen, Streifen und Muster aus gelbem Backstein.
Um 1995 baute der Architekt Wolfhard Kaul die ehemalige Malzdarre in Wohnungen und Büros um. Dafür wurden die Fassaden gereinigt, der hintere Teil aufgestockt, an den Seitenflügeln Balkone angebracht und der Darrturm an den Seiten durch große Fenster geöffnet. Die charakteristische, geschlossene und auffällig gestaltete Front konnte fast unverändert erhalten werden.
Hinweis
Das Objekt „Mälzerei Hospeltstraße“ ist seit 1984 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 2023).
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)