Fordwerke (Tor 1) in Niehl

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 00′ 23,88″ N: 6° 57′ 41,05″ O 51,00663°N: 6,9614°O
Koordinate UTM 32.356.979,06 m: 5.652.540,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.521,35 m: 5.652.824,76 m
  • Das vor der NS-Zeit und dann wieder ab 1968 verwendete Emblem der "Ford-Pflaume" an der Front eines zwischen 1932 und 1940 produzierten Ford V8 (2019).

    Das vor der NS-Zeit und dann wieder ab 1968 verwendete Emblem der "Ford-Pflaume" an der Front eines zwischen 1932 und 1940 produzierten Ford V8 (2019).

    Copyright-Hinweis:
    Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-NC-SA 3.0
    Fotograf/Urheber:
    Franz-Josef Knöchel
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Nach Einbußen im internationalen Geschäft beschloss man bei Ford Ende der 1920er Jahre, in Deutschland statt des Provisoriums in einer Lagerhalle des Berliner Westhafens eine neue Niederlassung zu bauen. Sie sollte in der Nähe eines bedeutenden Absatzmarktes und an einem Wasserweg liegen: Da von Köln der Ballungsraum Ruhrgebiet nicht weit war und Oberbürgermeister Adenauer ein Grundstück unmittelbar am Rhein anbot, kam es im September 1930 im Stadtteil Niehl zum ersten Spatenstich. Nach weniger als sieben Monaten war die Fabrik fertig und am 4. Mai 1931 rollte der erste Ford in Köln vom Band.

Architekt des Werks war Edmund Körner, der sich schon mit Bauten in Essen profiliert hatte. Die Vorgabe, Produktion, Montage und Verwaltung in einem Gebäude zu vereinen, erfüllte er durch ein kompaktes Karree aus Hallen, denen im Süden ein Bürotrakt mit langen, horizontalen Fensterbändern vorgelagert ist. Einen wirkungsvollen Kontrast bildet das rechts davon aufragende Kesselhaus, dessen senkrechte, zwischen schmalen, weiß verputzten Mauerrippen angeordnete Fensterbänder die Vertikale betonen. Der ursprünglich rechteckige, gemauerte Schornstein wurde 1982 durch ein Metallrohr ersetzt. Ein optisches Gegenwicht dazu bildet der Turm mit dem Brauchwasserkessel in der Nordwest-Ecke des Karrees. Da Körner alle Gebäude außen mit dem gleichen Ziegel verkleiden ließ, in der Produktion als Ausfachung des Stahlskeletts, am Bürogebäude als Verblendung der Stahlbetonkonstruktion, bekam das Werk ein einheitliches Aussehen.

Der Bürotrakt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg um ein Geschoss aufgestockt und in den 1950er Jahren verändert. Ursprünglich lag neben dem Kesselhaus ein Ausstellungsraum für Autos. Heute sind die großen Fenster durch Stoffe abgedeckt, da hier die Vorstandskantine eingezogen ist. Den Haupteingang daneben markiert ein weit ausladendes, verputztes Vordach aus Beton.

Zur ersten Baustufe des mittlerweile erheblich gewachsenen Werks gehört auch der auf Betonfundamenten errichtete, Basalt-verkleidete Kai am Rheinufer, wo ein Denkmal an die Grundsteinlegung erinnert.

Hinweis
Das Objekt „Fordwerke (Tor 1)“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Fordwerke (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 315).

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)

Literatur

Buschmann, Walter; Hennies, Matthias; Kierdorf, Alexander (2018)
Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. S. 166, Essen.

Fordwerke (Tor 1) in Niehl

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Merkenicher Straße
Ort
50735 Köln - Niehl
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1930 bis 0, Ende 0 bis 0

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„Fordwerke (Tor 1) in Niehl”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290394 (Abgerufen: 16. April 2024)
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