Östlich des Grünzugs plante Herbert Neubert für die Kölner GAG (Gemeinnützige AG für Wohnungsbau) eine Mischbebauung aus Reihenhäusern, dreigeschossigen Sechsfamilienhäusern und Punkthochhäusern. Baubeginn war 1957. In den Häusern wurden vor allem Beschäftigte der 1958 in Betrieb genommenen, nahe gelegenen Esso-Raffinerie und der in den 1950er Jahren deutlich erweiterten Ford-Werke untergebracht.
Die Punkthochhäuser an der Kreuzung Wilhelm-Sollmann-Straße/Herforder Straße entstanden als städtebaulicher Akzent auf Y-förmigem Grundriss. Die in der Entwicklung dieses Bautyps führende GAG konzipierte sie als Wohnheime für alleinstehende Ford-Arbeiter. Jeder Ast des Y-förmigen Grundrisses sollte Wohngruppen von sechs Personen aufnehmen, möglich war auch eine Umwandlung in Dreizimmer-Familienwohnungen. Die „Wohntürme der Gastarbeiter“ der benachbarten Großunternehmen wurden im nördlichen Köln mehrfach in Großsiedlungen der 1950er Jahre errichtet. Sie waren eine Variante der seit Beginn der Industrialisierung wichtigen Bauaufgabe des „Ledigenwohnheims“.
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)