Der beschriftete Stein ist ein Sandsteinfindling, der vertikal aufgerichtet wurde. Der Schriftzug ist eingraviert und mit goldener Farbe nachgezeichnet. Form, Ausführung und Beschriftung (Gravur mit Goldfarbe) erinnern an einen „klassischen“ Ritterstein. Bei dem Stein „Schmidt-Linde 1933“ handelt es sich allerdings nicht um einen Ritterstein. Er ist nämlich in der maßgebenden Auflistung von Eitelmann (Eitelmann 2005) nicht aufgeführt. Außerdem fehlt die Ritterstein-typische Signatur „P.W.V.“ (Pfälzerwald-Verein).
Neben dem Gedenkstein steht eine hochgewachsene alte Linde. Bis ins 20. Jahrhundert war es üblich, verdiente Forstleute durch eine Linden- oder auch Eichenbaumpflanzung zu ehren. Dies geschah hier im Jahre 1933 zu Ehren des Forstmannes Schmidt. Wer sich hinter der gewürdigten Person verbirgt, ist nicht bekannt.
Näheres Umgebung
Das nähere Umfeld des Steins hat eine weit zurückreichende forstwirtschaftliche Historie. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich unweit des Legelbaches ein Forstpflanzgarten (siehe dazu auch die aufgestellte Informationstafel). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, beginnend mit dem Jahr 1823, wurde der Legelbach durch den bayrischen Staat für die Holztrift ausgebaut. In diesem Zuge wurde der Forstpflanzgarten zum Holzbollerplatz umfunktioniert. Zunächst wurden dort Baumstämme gesammelt, gelagert und auf gut einen Meter lange Holzscheite geschnitten. Zum Zeitpunkt der Trift, in der Regel im Frühjahr, wurden die Holzscheite an dieser Stelle in den Bach befördert. Über den Legelbach und den Speyerbach wurden das Holz in die Rheinebene getriftet. Das Holz diente in der waldarmen Rheinebene als Brennholz. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts kam die Holztrift zum Erliegen. Maßgeblich hierfür war der Bau der Eisenbahnlinie von Kaiserslautern nach Neustadt. Die Eisenbahn ersetzte in großen Teilen den wassergebundenen Holztransport.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)