Holzbollerplatz
Der Nutzungsbeginn als Holzbollerplatz ist wahrscheinlich auf den Beginn der Holztrift am Legelbach durch die bayrische Forstverwaltung in den Jahren 1823 oder 1824 zurückzuführen. Zuvor wurde diese Fläche, nach Aussage einer Informationstafel, als Forstpflanzgarten genutzt. Gegenwärtig wird die eingezäunte Fläche erneut als Forstpflanzgarten genutzt. Die Nord-Süd-Ausdehnung der Fläche beträgt rund 150 Meter.
Ausgangspunkt der einstigen Holztrift am Legelbach war der dreigeteilte Große Woog, dessen Funktion es war, genügend Wasser quellnah aufzustauen, um es bei Triftereignissen abzulassen. Rund 150 Meter südlich des untersten Teiches des Großen Wooges befand sich während der Holztriftjahre in der „bayrischen Zeit“ ein Holzbollerplatz. Ein Holzbollerplatz hatte zwei Funktionen. Zunächst wurden dort Baumstämme gesammelt, gelagert und zu Holzscheiten mit einer Länge von gut einem Meter zugeschnittenen. Kam der Zeitpunkt der Trift, in der Regel im Frühjahr, dann wurden an dieser Stelle die Holzscheite in den Bach befördert. Sie sollten über den Legelbach und den Speyerbach in die Rheinebene triften. Der ehemalige Holzbollerplatz war eine der wenigen Flächen im engen Legelbachtal, die für eine Lagerung und Verfrachtung des Holzes in den Legelbach geeignet waren. Die, wenn auch geringfügige, Neigung zum Legelbach hin begünstigte den „Holzeinwurf“ in den Triftbach hinein.
Nähere Umgebung
Am südlichen Ende des ehemaligen Holzbollerplatzes befinden sich eine Forsthütte und die „Schmidt-Linde“. An dieser Stelle wechselt die Kreisstraße K 38 von der westlichen Seite des Legelbaches auf dessen Ostseite. Der Kreuzungsbereich von Straße und Bach wird von einer hochgewachsenen alten Linde bestimmt. Unmittelbar am Stammfuß der Linde befindet sich ein beschrifteter Stein mit der Inschrift „Schmidt-Linde 1933“. In früheren Zeiten war es üblich, Linden oder Eichen zu Ehren von Forstleuten zu pflanzen.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)