Heute ist der Woog dreifach unterteilt, in einen oberen, mittleren und unteren Woog (direkt aufeinander folgend). Diese Dreiteilung beruht auf früheren Umgestaltungen des Wooges. Nicht mehr vollständig rekonstruierbar sind die Zeitpunkte der Umgestaltungen. In heutigen Kartenwerken zeigen sich mindestens drei differierende Zuschnitte (kein Woog, ein Woog, drei nicht benachbarte Wooge). Kein Kartenwerk stellt den tatsächlichen gegenwärtigen Zustand dar.
Aus der Literatur zur Holztrift am Legelbach und aus verschiedenen Kartenwerken lassen sich eine Vielzahl von Bezeichnungen zusammentragen, die teilweise nicht eindeutig zuzuordnen und in Teilen widersprüchlich sind. Folgende Woogbezeichnungen existieren:
- oberer Woog: Fischweiher/-klause, Große Klause
- mittlerer Woog: Dammklause/-woog, Georgenklause, Große Klause
- unterer Woog: Dammklause/-woog, Georgenklause, Große Klause
Insofern ist die Bezeichnung der drei zusammenhängenden Wooge als „Großer Woog“ nicht historischer Herkunft, vielmehr bildet sie den namentlichen „gemeinsamen Nenner“ und drückt die heutige räumliche Nähe der drei Einzelgewässer aus.
Der Große Woog war einst Teil der Holztrift am Legelbach. Erbaut wurde er von 1824 bis 1831. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Der Legelbach besteht aus einem Hauptfließgewässer, das wahlweise als Legelbach oder Großer Legelbach bezeichnet wird, und aus dem einzigen nennenswerten Zufluss, dem Kleinen Legelbach. Der rund vier Kilometer lange Legelbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Länge des Kleinen Legelbachs beträgt rund einen Kilometer. Die Mündung des Legelbaches in den Speyerbach befindet sich rund 500 Meter westlich des Ortsrandes der Gemeinde Elmstein.
Funktion
Der Große Woog hatte im System der Holztrift ausschließlich die Funktion eines Sammelwooges. Wesentliches Kennzeichen des Sammelwooges war der Aufstau von möglichst großen Mengen an Wasser. Im Sammelwoog musste sich Wasser stauen lassen, um während der Holztriftereignisse eine möglichst große Wassermenge abgeben zu können. Dementsprechend musste das Auslaufbauwerk dimensioniert sein. Die ursprüngliche bauliche Ausstattung der Absperr- und (oder) Auslaufbauwerke ist weitgehend verloren. Nur noch beim unteren der drei Wooge ist ein Grundablass im Originalzustand erhalten. Keiner der drei Wooge des großen Wooges führt heute noch Wasser.
Nähere Umgebung des Wooges
Nördlich des Großen Wooges tritt die Quelle des Legelbaches zutage. Die Quelle ist als Stockbrunnen gefasst. Dabei handelt es sich um ein aus Sandstein errichtetes kleines Wasserauffangbecken mit einem Metallrohrabfluss. Der gesamte Brunnen ist so stark verwittert, dass er in der natürlichen Vegetation kaum auszumachen ist. Desweiteren tritt in feuchten Jahreszeiten an mehreren Stellen rund um den Brunnen Wasser aus dem Untergrund hervor.
Unmittelbar südlich des unteren Wooges erstreckt sich auf einer Länge von rund 150 Metern ein ehemaliger Holzbollerplatz, an dem Holzscheite gelagert und anschließend zur Trift in den Bach gegeben wurden.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)