Durch eine Stiftung der Familie de Groote entstand in den Jahren 1765-1771 eine architektonisch reizvolle, kleine Barockkirche, die in der Stadt der alten Kirchen eine besondere Stellung einnimmt. Ihr Hochaltar wurde vom Baumeister B. Spaeth entworfen. Die Marmorarbeiten wurden von Johannes Strahl aus Balduinstein an der Lahn in drei verschiedenen Lahnmarmor-Sorten ausgeführt. Die weiß gefassten Holzskulpturen des Altares stammen von dem deutschen Bildhauer Johann Joseph Imhoff (der Ältere) (1739-1802).
Der Altar ist 10,90 Meter hoch und 5,60 Meter breit; er ist in die Rundung des kleinen Chores eingefügt. Die beiden äußeren Säulen und zwei innenstehende Pilaster umschließen das Portalfeld mit einer Pietà-Darstellung. Der Giebel beginnt außen mit zwei Voluten, welche die Darstellungen von Fortitudo und Justitia tragen. Er wird nach oben in zwei geschwungenen Bögen abgeschlossen, die in der Mitte Raum für die Gottvater-Darstellung geben. Darunter befindet sich die Stifterwappen der Familien De Groote und Pütz. Die beiden Hauptfiguren zwischen Säulen und Pilastern stellen St. Gregor und den Erzengel Michael dar. Die Kapitelle sind aus vergoldetem Eichenholz.
Der dunkelgraue Marmor der Säulen und Pilaster wird mit einem roten, wahrscheinlich Villmarer Marmor kombiniert. Diese Farbkombination ist ungewöhnlich. Üblicherweise waren die Säulen rot und schwarzer Marmor wurde zur horizontalen Gliederung der Architektur verwendet. Lediglich die Stufen vor dem Altar und die unterste Sockelzone sind aus schwarzem Marmor.
(Willi Wabel, 2019)
Quelle Stadtarchiv Hürth Abt. 3.01 Nr. 141.
Internet www.st-gregorius.koeln: Förderverein St. Gregorius Am Elend zu Köln e.V. (abgerufen 04.08.2021)
Literatur
Schreiber, Rupert (2004)
St. Gregor Kirche auf dem Elendsfriedhof, von Groote'sche Familienkirche. In: Colonia Romanica. Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e.V., Band 18/19, S. 105-131. Köln.
Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) S. 116-117, Wiesbaden.
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