Grabstätte der Rahel Apfel auf dem jüdischen Friedhof Deutz

Grab der Rachel bzw. Rahel Bürger-Apfel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 41,63″ N: 6° 58′ 57,91″ O 50,92823°N: 6,98275°O
Koordinate UTM 32.358.238,32 m: 5.643.781,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.569.136,14 m: 5.644.122,67 m
  • Zeitgenössische Portraitaufnahme von Rahel Apfel, geborene Bürger (1857–1912)

    Zeitgenössische Portraitaufnahme von Rahel Apfel, geborene Bürger (1857–1912)

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    Tilmann Joseph Dickopf
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  • Grabmal der Kölner Lyrikerin, Schriftstellerin, Zionistin und Mitgründerin der National-Jüdischen Vereinigung Rahel Apfel (1857-1912, auch: Rachel bzw. Rahel Bürger-Apfel) auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Deutz (2018)

    Grabmal der Kölner Lyrikerin, Schriftstellerin, Zionistin und Mitgründerin der National-Jüdischen Vereinigung Rahel Apfel (1857-1912, auch: Rachel bzw. Rahel Bürger-Apfel) auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Deutz (2018)

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Mit seinen mehr als 3.350 erhaltenen Grabstätten ist der im 17. Jahrhundert eingeweihte jüdische Friedhof in Köln-Deutz einer der ältesten Judenfriedhöfe im Rheinland. Mit den Grabstätten zahlreicher Berühmtheiten ist er zugleich aber auch ein kleines „Who is Who“ zur jüdischen Geschichte der Rheinmetropole.
Die Kölner Lyrikerin und Schriftstellerin Rahel Apfel erlangte Bekanntheit als Zionistin und Mitgründerin der National-Jüdischen Vereinigung. Nach Ihrem Tod wurde sie von Zeitgenossen als „eine der interessantesten und hervorragendsten jüdischen Frauen Cölns“ beschrieben.

Rahel Apfel (auch Rachel bzw. Rahel Bürger-Apfel, 1857-1912)
Rahel Apfel wurde am 28. Januar 1857 als Rahel Bürger in Siegburg geboren. Nach der Heirat mit dem Gynäkologen Simon Apfel (1852-1932) im Jahr 1879 zog die Familie zunächst nach Düren und 1885 nach Köln, wo Simon eine Praxis im Mauritiussteinweg eröffnete (heutige Altstadt-Süd). 1894 kaufte die Familie ein Haus in der Elisenstraße 15, nahe dem Kölner Appellhofplatz.
„Hier veranstaltete Rahel Apfel ihre so genannten Freitag-Abende als eine Art literarisch-wissenschaftlichen Salon, an denen unter anderem Heine-Forscher Gustav Karpeles (1848-1909, Literaturhistoriker, jüdischer Publizist und Schriftsteller, Verf.) und Martin Philippsohn (1846-1916, Historiker und Bruder des Geographen Alfred Philippson, Verf.) teilnahmen und das zum ‘Sammelpunkt der literarisch und schöngeistig Gebildeten‘ in Köln wurde. Mit Karpeles sowie Max Bodenheimer führte sie Briefwechsel.“ (de.wikipedia.org, Rahel Apfel)

Der jüdische Jurist Max Isidor Bodenheimer (1865-1940) gilt als Vorreiter der zionistischen Bewegung in Deutschland und als einer der einflussreichsten Funktionäre der Zionistischen Weltorganisation.
Im Jahr 1896 gründete Rahel Apfel, u.a. zusammen mit Bodenheimer und dem späteren Nachfolger Theodor Herzls als Präsident der Zionistischen Weltorganisation David Wolffsohn (1855-1914), in Köln die National-Jüdische Vereinigung, aus der später die Zionistische Vereinigung für Deutschland hervorging.

Die Grabstätte Rahel Apfels auf dem Jüdischen Friedhof in Deutz
Am 6. Dezember 1912 starb Rahel Apfel im Alter von 55 Jahren im Israelitischen Asyl in Köln-Ehrenfeld an Diabetes. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Deutz beigesetzt.
In seinem Nachruf am Grab würdigte sie der Rabbiner Dr. Rosenthal wie folgt:
„Man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß ihre Prologe, Lieder, dramatischen Spiele und sonstigen Gelegenheitsgedichte geradezu eine Chronik unserer Kölner Gemeindeentwicklung durch Jahrzehnte hindurch darstellen.“ (zitiert nach de.wikipedia.org, Rahel Apfel)

Die Grabstätte und der erhaltene Stein auf einer der Parzellen im Nordosten des jüdischen Friedhofs in Deutz lassen auf ein vormaliges Familiengrab schließen. Auf dem einfach gestalteten, zwei Grabflächen breiten Stein sind die ursprünglich einmal in Form eingearbeiteter (Metall-)Buchstaben gehaltenen Inschriften nicht erhalten, womit auch unklar ist, ob diese ursprünglich in hebräischer oder in deutscher Schrift und Sprache gehalten waren. Eine wohl nachträglich in den Stein gehauene zweizeilige Inschrift lautet: „Rahel Apfel / 1857-1912“.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2018)

Quelle
Freundliche Hinweise von Frau Elke Wetzig und dem Friedhofsgärtner vor Ort, Herrn Erich Reichart, 2018.

Internet
sammlungen.ub.uni-frankfurt.de: Volltext-Digitalisat von Rahel Apfel, „Der Schuleklopfer. Eine wahre Geschichte aus einem kleinen rheinischen Städtchen“, in: Mitteilungen des Verbandes der jüdischen Jugendvereine Deutschlands. Jahrgang 4, Nr. 1, 1913 (abgerufen 26.04.2018)
de.wikipedia.org: Rahel Apfel (abgerufen 25.04.2018)
de.wikipedia.org: Zionistische Vereinigung für Deutschland (abgerufen 25.04.2018)

Literatur

Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 33, Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 225ff., Köln (2. Auflage).

Grabstätte der Rahel Apfel auf dem jüdischen Friedhof Deutz

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Deutzer Stadtgarten / Judenkirchofsweg
Ort
50679 Köln - Deutz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1912

Empfohlene Zitierweise

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„Grabstätte der Rahel Apfel auf dem jüdischen Friedhof Deutz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-277994 (Abgerufen: 19. April 2024)
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