Die auf der Grenze der Rheinland-Pfälzischen Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz liegende Hohe Acht ist mit 746,9 Metern Höhe der höchste Berg der Eifel. Auf dem Bergkegel vulkanischen Ursprungs liegt das im Jahr 1970 ausgewiesene gleichnamige Naturschutzgebiet.
Naturraum Der bewaldete Berg liegt als Zeugnis des tertiären (Basalt-)Vulkanismus in der naturräumlichen Haupteinheit „Hohe Eifel“ bzw. „Hocheifel“ (Nr. 271), die als das zentrale Hochgebiet der naturräumlichen Haupteinheitengruppe „Osteifel“ (Nr. 27) gilt (Fischer 2013, S. 23-24). Vor etwa 45-35 Millionen Jahren entstanden durch aus etwa 100 Kilometer Tiefe aufsteigende Gesteinsschmelzen an etwa 300 Ausbruchspunkten die überwiegend aus Basalt bestehenden Berge der Hocheifel (Burggraaff u.a. 2012, S. 27ff.). Der Kegel der Hohen Acht besteht aus Gesteinen des Unterdevons und die Bergkuppe aus Basalt. Ebenfalls im Naturraum Osteifel liegen die höhenmäßig nachfolgenden Vulkanruinen Nürburg (ein Vulkan-Basaltkegel von 676,5 Metern Höhe an der nach diesem Burgberg benannten Automobilrennstrecke) und der 674,9 Meter hohe ehemalige Schichtvulkan Hochkelberg.
Namensherkunft Der Namenbestandteil „Acht“ hat nichts mit der Zahl 8 zu tun, sondern geht auf das gallische acaunum für „Stein, Fels“ zurück. Urkundliche Erwähnungen der Hohen Acht im Mittelalter nennen diese im Jahr 922 Accha und 943 Mons Achon (mons lateinisch für „Berg“). Auch der Name der etwa fünf Kilometer östlich der Hohen Acht liegenden Ortsgemeinde Acht hat den gleichen Ursprung. Der Ort wird im 10. Jahrhundert als Akeda und 1110 als Akada erwähnt (Berger 1993). Der am Hang der Hohen Acht entspringende 6,866 Kilometer lange Achter Bach (Gewässerkennzahl 27144-6) fließt durch das Dorf Acht bevor er beim Wallfahrtsörtchen St. Jost (Ortsgemeinde Langenfeld) in den Nitzbach mündet.
Kartenbild Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (Tranchot / von Müffling 1803-1820) ist der Berg als „Hochacht“ eingetragen, ferner das vorgenannte Örtchen als „Aacht“ mit dem Bach im „Aachterthal“. In der für diesen Raum zwischen 1843 und 1878 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme findet sich der höchste Eifelberg dann mit „Hoheacht, 2017“ bezeichnet. Bei einer Berghöhe von 747 Metern würde die regional und zeitlich variierende alte Einheit Fuß hier rund 37 Zentimetern entsprechen. Die hiesige Objektgeometrie der Hohen Acht entspricht der Fläche des gleichnamigen Naturschutzgebiets in der Deutschen Topographischen Karte 1:25.000 (DTK 25, vgl. die entsprechenden Kartenansichten).
Schutzgebiete Auf der Hohen Acht liegt das 1970 ausgewiesene und etwa 164 Hektar (1,64 km²) umfassende Naturschutzgebiet Hohe Acht. Dieses befindet sich in Gemarkungen des Kreises Ahrweiler (Adenau bzw. Staatsforst Adenau und Jammelshofen, Siebenbacher Wald) und in Gemarkungen des Kreises Mayen-Koblenz (Herresbach) (naturschutz.rlp.de, NSG-7131-008). An der Hohen Acht liegen ferner Teile des 92.586 Hektar (925,86 km²) großen Landschaftsschutzgebiets Rhein-Ahr-Eifel und des 304,23 Hektar (3,0423 km²) umfassenden Vogelschutzgebiets Ahrgebirge.
Tourismus und Sport Die Hohe Acht ist über mehrere – teils überregionale – Wanderwege erschlossen. Von ihrem Gipfel bzw. von dem hier 1908/09 errichteten Aussichtsturm bietet sich eine beachtliche Fernsicht über die Eifel, welche bei guter Sicht sogar bis weit in die benachbarten Landschaften des Hunsrücks, des Westerwalds oder des Siebengebirges reicht. Im Winter bestehen an der Hohen Acht bei entsprechendem Wetter gute Wintersportmöglichkeiten durch gespurte Langlauf-Loipen sowie Ski- und Rodelstrecken, welche teils mit Liften ausgestattet sind. Bis in die 1980er Jahre hinein existierte an Nordosthang des Bergs sogar eine inzwischen abgerissene Skisprungschanze: Die 1934 vom Turn- und Wintersport-Verein TuWi Adenau erbaute Schanze diente der Förderung des regionalen Springernachwuchses. Auf ihr fand jedes Jahr ein Silvester- bzw. Neujahrsspringen statt: „Den Schanzenrekord sprang am 13. März 1955 Karlheinz Buchholz mit 22,5 m.“ (skisprungschanzen.com)
Quelle Informationstafeln am Wanderparkplatz an der Landstraße L 10 und am Kaiser-Wilhelm-Turm.
Internet www.naturschutz.rlp.de: Naturschutzgebiete Rheinland-Pfalz (abgerufen 26.02.2018) www.naturschutz.rlp.de: Naturschutzgebiete Rheinland-Pfalz, NSG-7131-008 (PDF-Datei, 88 kB, abgerufen 26.02.2018) map1.naturschutz.rlp.de: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (abgerufen 26.02.2018) de.wikipedia.org: Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Ahrweiler (abgerufen 26.02.2018) de.wikipedia.org: Hohe Acht (abgerufen 26.02.2018) www.skisprungschanzen.com: Adenau (abgerufen 27.02.2018)
Literatur
Berger, Dieter (1993)
Duden: Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern. (Duden-Taschenbücher, 25.) S. 136, Mannheim u.a..
Burggraaff, Peter; Haffke, Jürgen; Kleefeld, Klaus-Dieter; Kremer, Bruno P. (2012)
Auf Tour Eifel. Berlin, Heidelberg.
Fischer, Heinz (2013)
Die Eifel aus naturräumlicher Sicht. In: Die Eifel - Beiträge zu einer Landeskunde (Festschrift 125 Jahre Eifelverein 1888-2013, Band 2), S. 11-38. Düren.
Haffke, Jürgen; Knöchel, Franz-Josef (2013)
Die Eifel als Tourismusgebiet. In: Die Eifel - Beiträge zu einer Landeskunde (Festschrift 125 Jahre Eifelverein 1888-2013, Band 2), S. 227-246. Düren. Online verfügbar: weinbau-ahrtal.de, PDF "Die Eifel als Tourismusgebiet", abgerufen am 12.02.2020
Weffer, Herbert (2002)
Gruß aus der Eifel. Die Eifel in 433 alten Ansichtskarten. Meckenheim.
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