Römische Festungsanlage und nachfolgende Nutzungen auf dem Hochkelberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Kelberg, Kolverath
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 16′ 21,94″ N: 6° 57′ 10,49″ O 50,27276°N: 6,95291°O
Koordinate UTM 32.354.128,59 m: 5.570.962,95 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.567.975,90 m: 5.571.182,95 m
  • Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 7 Hochkelberg.

    Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 7 Hochkelberg.

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    Burggraaff, Peter
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    Burggraaff, Peter
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  • Hinweis auf die Aussicht in Richtung des Bergs "Hochkelberg (675m)" auf dem Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht (2018).

    Hinweis auf die Aussicht in Richtung des Bergs "Hochkelberg (675m)" auf dem Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht (2018).

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    Franz-Josef Knöchel
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Im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. befand sich auf dem Hochkelberg mit einer Höhe von 675 Meter über NN, eine im Tertiär vor ca. 35 Mio. Jahre ausgebrochene Vulkan, eine römische Befestigungsanlage mit einer Fläche von etwa 0,1 ha. Die von den Germanen zerstörte Bergbefestigung wurde im Mittelalter vorübergehend wieder genutzt. Um 1800 standen noch Gemäuer, 1852 noch Mauerreste. Archäologisch wurden Scherben von 300 bis 400 römischen Keramikgefäßen und 26 Münzen geborgen.

Das römische Militärwesen war straff organisiert und bestand neben Legionslagern auch aus Befestigungen an erhöhten Standorten wie den Hochkelberg. Sie dienten seit dem Ende des 3. und vor allem im 4. Jahrhunderts n. Chr. als kleine Kaserne gegen eindringende fränkische Germanen. Denn nach etwa 275 n. Chr. war das römische Reich nicht mehr in der Lage, die kleinen in die Provinzen eindringenden und dort plündernden germanischen Kriegergruppen an den Grenzen zu stoppen

In der preußisch-deutschen Kaiserzeit (1871-1918) stand dort bis 1914 ein hölzerner Aussichtsturm. Er war ein vielbesuchtes Ausflugsziel, denn von dem Gipfel hatte man an klaren Tagen gute Fernsichten zu den Rheinbergen/Westerwald im Osten und zum Hunsrück im Süden, jenseits der Mosel. Im Eifelführer von 1913 wurden bereits Wanderwege von Kelberg zum „Hohen Kelberg“ (4 km) und vom „Hohen Kelberg“ bis nach Monreal (18 km) beschrieben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dort von 1953-1978 ebenfalls eine Aussichtsmöglichkeit aus einem Stahlgerüst am ersten Funkmast, die ebenfalls viel besucht wurde. Seit der Errichtung des neuen runden Funkmastes 1978 von der Bundeswehr gibt eine keine Aussichtsmöglichkeit mehr, weil der Gipfel mit einem Laubwald bestockt ist. Der Hochkelberg ist heute noch immer Militärgelände. Seit 1991 wurde dort einen Wasserbehälter errichtet.

Nach zwischenzeitlichen Überlegungen ein neuer Aussichtsturm zu errichten, gibt es seit dem Frühjahr 2011 im Rahmen der Durchforstungs- und Erntearbeiten auf dem Gipfel wieder Aussichtsmöglichkeiten. Hiermit ist diese touristische Funktion wieder teilweise hergestellt worden.

Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Geheimnis Natur und Leben“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 7).

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021

Literatur

Burggraaff, Peter (2009)
Die Geschichtsstraße Kelberg als vermittelndes interkommunales Projekt. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Vermittlung von Kulturlandschaften. Initiative zur Förderung des Kulturlandschaftsbewusstseins, S. 73-83. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter / Bundesamt für Naturschutz und Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2010)
Landschaft erzählen. Die Geschichtsstraße in Kelberg (Eifel) als Fallbeispiel für die Erläuterung von Natur- und Kulturerbe. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) (Hrsg.): Wege zu Natur und Kulturlandschaft, S. 56-71. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Mertes, Erich (1996)
Geschichte erwandern und erleben. Erster Abschnitt der Geschichtsstraße der VG Kelberg. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1997, S. 183-191. Daun.
Mertes, Erich (1979)
Der Münzfund vom Hochkelberg. In: Eifeljahrbuch 1979, S. 133-144. 17, Düren.
Mertes, Erich; Dickel, Klaus (2006)
Chronik von Sassen. 39-43, Prüm.
Molitor, Hermann (2000)
Das Kelberger Land - Aus alten Zeiten und jungen Tagen. 17, Daun (2. erweiterte Auflage).
Poss, Alfons (1973)
Grünen und Blühen auf dem Hochkelberg. In: Jahrbuch des Kreises Daun 1974, S. 50-52. Daun.

Römische Festungsanlage und nachfolgende Nutzungen auf dem Hochkelberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hochkelberg
Ort
56769 Kolverath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 100 bis 1978

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Empfohlene Zitierweise
„Römische Festungsanlage und nachfolgende Nutzungen auf dem Hochkelberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-86419-20140221-2 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
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