Das Österreich-Denkmal wurde am Westhang des Steigerkopfes errichtet. Im Volksmund wird der Steigerkopf aufgrund seines geschichtlichen Hintergrundes als Schänzel bezeichnet. Der Standort befindet sich am Weg vom Forsthaus Heldenstein zum Schänzelturm in einer Höhe von rund 560 Meter. Das Österreich-Denkmal bildet ein Ensemble mit den beiden weiteren Gedenksteinen Schwedenstein und Pfau-Denkmal sowie mit dem Ritterstein Ritterstein „Hauptschanze I” (Ritterstein Nr. 62).
Thematische Einordnung Das Österreich-Denkmal, wie auch das Pfau-Denkmal und die Rittersteine rund um das Schänzel, beziehen sich auf Ereignisse aus dem Ersten Koalitionskrieg (1792-1797). Die kriegsauslösenden Ursachen des Ersten Koalitionskrieges waren eine zeitlich versetzte Reaktion auf die Französische Revolution von 1789. Französische Revolutionäre hatten den Rhein als Ostgrenze Frankreichs im Visier. Eine Koalition aus (im Wesentlichen) Preußen und Österreich verfolgte die Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich (Ludwig XVI.) und versuchte, die Verbreitung revolutionärer Ideen und Reformen außerhalb von Frankreich zu unterdrücken. Der Erste Koalitionskrieg endete 1797 mit der vollständigen Besetzung des linken kurpfälzischen Rheinufers durch französische Truppen.
Spezifische Einordnung Im Ersten Koalitionskrieg kam es in den Jahren 1794 und 1795 zu wiederholten Kampfhandlungen am Steigerkopf. In dieser Zeit wurde der Steigerkopf zu einer starken Befestigung ausgebaut. 1795 kam es zu Kämpfen am Schänzel, diesmal zwischen österreichischen Koalitionstruppen und französischen Truppen. Dabei kam es am 13. Dezember zu einer Erstürmung der französisch besetzten Schanzen durch die Österreicher, zum anschließenden Rückzug der Franzosen aus der Rheinebene und zu einem am 27. Dezember erfolgten, jedoch nur vorübergehenden, Waffenstillstand. 1895 wurde anlässlich der hundertjährigen Wiederkehr des österreichischen Sieges am Schänzel das Österreich-Denkmal errichtet. Es besteht aus mehreren Steinen und Inschriften und erinnert an die Kämpfe vom 13. Dezember 1795 und den anschließenden vorübergehenden Rückzug der Franzosen aus der Rheinebene. Zwei große flache Sandsteinplatten, jeweils mit über einem Meter Durchmesser, bilden die Vorderseite eines pyramidenartig aufgeschütteten Steinhaufens. Das über zwei Meter hohe Gebilde wird umgeben von einer losen ringartigen Einfassung, bestehend aus kleineren Sandsteinblöcken. Die beiden tafelartigen großen Sandsteine wurden mit Inschriften versehen. Im oberen Teil befindet sich das 1895 gültige Kaiserwappen des Kaiserreiches Österreich-Ungarn sowie die Jahreszahlen 1795 und 1895. Die linkerhand diagonal eingemeißelte Inschrift auf dem unteren Denkmal-Stein lautet: Ehre den Tapfern allezeit! Auf der rechten Seite des unteren Steins befindet sich der folgende Text: ZUR ERINNERUNG AN DIE SIEGREICHEN KÄMPFE DER ÖSTERREICHISCHEN ARMEE IN DIESEN BERGEN AM 13. DEZEMBER 1795 ERSTÜRMUNG DES SCHÄNZELS RÜCKZUG DER FRANZOSEN UND RÄUMUNG DES DEUTSCHEN GEBIETES WAFFENSTILLSTAND
(Benjamin Gehrt und Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)
Internet www.heimat-pfalz.de: Heimat Pfalz - Heldensteine von Edenkoben (abgerufen 29.09.2017)
Literatur
Dumont, Franz; Schütte, Ludwig / Alter, Willi (Hrsg.) (1981)
Die Zeit der Französischen Revolution und Napoleons. In: Pfalzatlas (1963-1994). Textbände I bis IV sowie zwei Kartenbände, S. 1458-1460. Speyer.
Eitelmann, Walter; Kimmel, Ernst (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung. S. 422. S. 63, Neustadt an der Weinstraße (5. leicht überarbeitete Auflage mit Wandervorschlägen).
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