Das in Backstein ausgeführte, eingeschossige Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss und ein weit überstehendes, mit Schopfwalm versehenes Satteldach. Die Außenwände sind Sichtbackstein-Streifen in Abschnitte unterteilt, die große Stichbogenfenster mit Backsteinüberfang aufnehmen. An der Nord- und Westseite (Giebelseite) ist jeweils ein geschlossener Windfang in Fachwerkbauweise mit Backsteinausmauerung vorgesetzt. Diese Windfänge mit ihren auffälligen diagonalen Verstrebungen ähneln dem Windfang an der Rückseite des Direktionsgebäudes der ehemaligen Immekeppeler Hütte. Auf einem Teil des Dachfirsts ist ein heute verglaster Lüftungsaufsatz angebracht.
Die Innenausstattung muss man sich als hohen Raum mit Seilzügen zum Hochziehen der verschmutzten und nassen Arbeitskleidung vorstellen. Eine Heizung und Lüftung zum Abzug der feuchten Luft ermöglichte das Trocknen der Kleidung. Die saubere Zivilkleidung war ebenfalls hängend oder in Spinden untergebracht. Über die Waschmöglichkeiten ist nichts bekannt. Ein späterer rückwärtiger, eingeschossiger Anbau könnte diese aufgenommen haben.
Die Waschkaue des Franziskastollens im Rothenbachtal steht mit dem etwa zeitgleich errichteten Fördergerüst des Franziskaschachts als letztes verbliebenes Zeugnis für die im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts durch die Betreibergesellschaft vorgenommene massive Modernisierung des Betriebs. Dazu gehörten auch die nicht mehr vorhandenen neuen Schachtanlagen am Zentral- und Hauptschacht, die mit ähnlichen Gebäuden versehen waren. Das Bergwerk auf dem Lüderich erreicht damit - wenn auch in erheblich kleinerem Maßstab - den technischen und sozialen Standard des Steinkohlenbergbaus.
Baudenkmal
Die Waschkaue am Franziskastollen der Grube Lüderich ist eingetragenes Baudenkmal der Stadt Rösrath (laufende Nummer 70).
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg, 2025)