Geschichte Der Seibersbacher Friedhof wurde im Jahre 1836 am damaligen Dorfrand neu angelegt und ist für beide Konfessionen, also Katholiken und Protestanten, gleichermaßen bestimmt. Bis zum Zeitpunkt der Neuanlage unterhielt die Pfarrei Seibersbach-Dörrebach für jede Konfession einen getrennten Friedhof. So wurden alle Seibersbacher und Dörrebacher Protestanten auf dem Seibersbacher Kirchhof (Friedhof) beerdigt. Die Katholiken beider Dörfer hingegen wurden auf dem Kirchhof der katholischen Kirche Dörrebach bestattet. Mit der Anlage des heutigen Friedhofs in Seibersbach endete der Leichentransport von Seibersbach nach Dörrebach und der Totenweg verlor zum Teil seine Bestimmung. Zu Beginn der Neuanlage war der Friedhof insgesamt kleiner als heute und wuchs seither in seiner Größe kontinuierlich. Mitte des 19. Jahrhunderts war er circa 1.700 Quadratmeter groß, bis 1907 wuchs er auf circa 4.800 Quadratmeter. Zwischen 1970 und 1976 nahm die Fläche abermals in Richtung Norden zu und beträgt seither circa 5.700 Quadratmeter. Mit dieser Ausweitung des Friedhofsareals ging auch der Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof einher.
Gründe für die Neuanlage Die Kirchhöfe des 19. Jahrhunderts befanden sich in direkter Nähe zu den Kirchen und damit in den Dorfzentren. Diese Ubikation der Kirchhöfe barg ein Gesundheitsrisiko (Seuchengefahr, Belastung des Grundwassers) für die Dorfbevölkerung und veranlasste im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen neuer medizinischer Kenntnisse die allgemeine Verlegung der Friedhöfe an die Peripherien der Städte und Dörfer. Ein weiterer Grund für die Verlegung der Friedhöfe war der Aberglaube bzw. die Angst vor mephitischen Dünsten (schweflige und übelriechende Ausdünstungen), die nachts aus den Gräbern aufsteigen und die Luft verpesten sollten.
(Magnus Lickfett, Universität Koblenz-Landau, 2017)
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