Die Schleuseninsel bei Runkel ist eine künstliche, circa 0,4 Hektar große Insel in der Lahn, die durch den Bau des Kanals der Runkeler Schleuse in den Jahren 1809 und 1810 entstand. Sie besitzt eine Maximallänge von 175 Metern und eine Maximalbreite von knapp 40 Metern. Vor dem Bau des Schleusenkanals war die heutige Insel Teil des Festlandes. Die Insel ist durch eine Fußgängerbrücke an das Festland infrastrukturell angebunden. Am nördlichen Ende der Schleuseninsel setzt das Lahnwehr der ehemaligen Runkeler Stadtmühle an, die sich am westlichen Lahnufer (Bergstraße 57) befindet.
Das Ostufer der Insel, welches Teil des Kanals der Runkeler Schleuse ist, wurde nach dem Bau mit Faschinen und Bruchstein befestigt.
Die alte Runkeler Badeanstalt Die Insel unterlag in der Vergangenheit vermutlich keiner intensiven menschlichen Nutzung. Die erste permanente Bebauung erfolgte im Jahre 1939 mit Errichtung der Runkeler Badeanstalt, welche noch immer in Betrieb ist. Herzstück des Bades ist ein 190 Quadratmeter großes, 1939 errichtetes, schmales, hölzernes Gebäude. Es wurde auf einem Betonfundament erbaut und besteht aus Holz. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude besitzt einen Nord- und einen Südflügel, in denen unter anderem Umkleidekabinen und weitere Nutzungsräume untergebracht sind. Dabei dient das gesamte Inselufer, ausgenommen des Ostufers, als Badestrand. Die Insel ist heute weitgehend frei von Baumbewuchs, es existieren nur zwei ältere, solitäre Bäume, die bereits vor Bau des Gebäudes existiert haben müssen. Am Südwestufer befinden sich kleinere Stege für das Anlegen mit Sportbooten. Der Großteil der Insel wird als Liegewiese für die Besucher der Badeanstalt genutzt.
(Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)
Kartenquellen Army Map Service (1951): M841 / GSGS 4414, Sheet 5514 – Hadamar, Germany, Jahr 1949 Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (2017): Digitale Topographische Karte 10, Jahr 2017 Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (2017): Liegenschaftskarte, Jahr 2017 Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (2017): Digitale Orthophotos, Jahr 2017 Herzogtum Nassau (1819): Aufnahme des Herzogtums Nassau, Blatt 18 – Runkel, Jahr 1819 Königliches Ministerium für Handel etc. (1877): Topographische Karte, Blatt 5514 – Hadamar, Jahr 1868
Zur Nutzbarkeit der Lahn zwischen der Marburg und der Mündung in den Rhein als Wasserstraße in der Frühen Römischen Kaiserzeit. Angefertigt im Auftrage des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. S. 35. Bonn.
Eckoldt, Martin (1979)
Die Geschichte der Lahn als Wasserstraße. In: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, S. 99-123. Wiesbaden.
Lehmann, Falko (1994)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Landkreis Limburg-Weilburg II. Mengerskirchen bis Weinbach. Wiesbaden.
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