Dieser markante Hohlweg ist Teil des Mauspfades, eines Jahrhunderte alten Handelsweges, der Frankfurt mit Duisburg und mit dem Niederrhein verband. Er führt nach Nordwesten auf das ehemalige, bereits 1362 urkundlich erwähnte Gut Bauenhaus zu. Nach Süden führt der Mauspfad auf die Gerresheimer Höhen über den heutigen Rotthäuser Weg weiter nach Unterbach und Hilden. Auf diesem Weg werden das ehemals befestigte wasserumwehrte Rittergut Morp sowie das Wasserschloß Haus Unterbach in Erkrath unmittelbar berührt.
Vom Mauspfad, heute Teil eines regionalen Wanderweges, zweigt westlich von Düsseldorf-Knittkuhl ein Hohlweg zum ehemaligen Hof Kettelbeck ab. Dieser Hof befand sich auf einem Plateau am Südwesthang eines Höhenrückens und bot damit einen sehr guten Standort zur landwirtschaftlichen Nutzung. Erstmals wird der Hof 1518 unter dem Besitzer Konrad up der Kettelbeck erwähnt, im Laufe der Jahrhunderte wechseln die Besitzer häufig. Um 1930 herum soll archäologischen Untersuchungen zufolge die landwirtschaftliche Nutzung eingestellt worden sein. In der Nachkriegszeit dienten die fünf Gebäude des Hofes als Unterkunft für Flüchtlinge und Heimatvertriebe, bis nach 1960 der Hof Kettelbeck abgerissen wurde. Der gesamte Hofbereich wurde Teil des Truppenübungsplatzes der Bergischen Kaserne. Inzwischen ist die militärische Nutzung aufgegeben worden. Der bislang stark durch Gehölze zugewachsene Hohlweg zum Hof Kettelbeck wurde im Dezember 2016 durch den Flächeneigentümer Bundesforste Deutschland - Bundesanstalt für Immobilienaufgaben freigestellt. Ab 2017 kann so ein schmaler Wanderweg entlang eines bedeutenden Feuchtgebietes Richtung Bauenhaus wieder begangen werden.
An den Hängen des Hohlweges wachsen Hainbuchen, Eschen, Eichen, Holunder und Weißdorn. Bei dem Sumpfbereich, der an das ehemalige Hofareal grenzt, handelt es sich vermutlich um den ehemaligen Hofteich und zugleich Quellbereich des schmalen Kettelbaches . Dort leben Grasfrosch, Erdkröte und Teichmolch. Das Landschaftsbild der näheren Umgebung wird durch Feuchtwiesen mit Binsen und Sumpfdotterblumen und mehrere weitere Teiche geprägt. Hier kommt die seltene, aber ungefährliche Ringelnatter vor, die sich von den Amphibien ernährt. Eine umfassende Untersuchung im Auftrag der Naturschutzbehörde der Stadt Düsseldorf dokumentierte hier 11 Fledermausarten. Hierzu gehört unter anderem die kleine Bartfledermaus und die Fransenfledermaus, die abends in den schmalen Tälern auf die Jagd gehen.
Informationen zusammengestellt im Rahmen des LVR Kooperationsprojektes „Hohlwege - Vergessene Landschaftselemente wieder entdecken“ mit der Biologischen Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V. Eine Infomationstafel erläutert den Wanderern vor Ort viele weitere Details.
Über den Kettelbecksweg verläuft auch der Wanderweg „neanderland STEIG“, der den den gesamten Kreis Mettmann umrundet. So können Wanderer den gut 500 Meter langen, stellenweise bis zu 4 Meter eingetieften markanten Hohlweg erleben. Der „neanderland STEIG“ führt in nordwestlicher Richtung weiter auf Ratingen zu.
(Holger Pieren, Biologische Station Haus Bürgel, 2018)
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