Das heutige Erscheinungsbild von Schloss Heltorf geht auf das späte 17. und frühe 19. Jahrhundert zurück. Das Schloss liegt im Norden Düsseldorfs im Stadtteil Angermund an der Stadtgrenze zu Duisburg. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz von Wilhelm Graf von Spee (*1961) und ist nicht öffentlich zugänglich.
Bereits im 11. Jahrhundert wird in einem Rentenverzeichnis des Reichsstifts Kaiserswerth der Hof „Heletorpe“ erwähnt. Im 17. Jahrhundert gelangte das Anwesen in den Besitz der Grafen von Spee, welche die zu einer Wasserburg ausgebaute Anlage 1696 um eine barocke Vorburg aus Backsteinen ergänzten. Der Schlossweiher wird dabei aus dem Angerbach gespeist, der am Rand des angrenzenden Schlossparks entlang fließt. Die Anlage diente der Verwaltung der land- und forstwirtschaftlichen Güter. Forstwirtschaft wird dabei seit dem 12. Jahrhundert in der Umgebung betrieben. Ebenfalls besaß Schloss Heltorf das sogenannte „Stroetrecht“, sprich das Recht im Wald zwischen Düsseldorf und Duisburg Wildpferde zu halten. Einem Recht das nur wenigen Rittersitzen im Herzogtum Berg zustand.
Das Herrenhaus wurde in den Jahren 1822-27 nach Plänen von Heinrich Theodor Freyse (1774–1851) in klassizistischem Stil mit verputzen und leicht vorragenden Mittelrisalit neu errichtet. Im Gartensaal befindet sich ein besonderes Gestaltungselement: der sogenannte Barbarossa-Zyklus. Hier haben die Mitglieder der Düsseldorfer Malerschule Karl Stürmer (1803-1881), Heinrich Mücke (1806-1891), Carl Friedrich Lessing (1808-1880) und Hermann Freihold Plüddemann (1809-1868) in verschiedenen Wandgemälden das Leben von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa (1122-1190, 1155-1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches), dargestellt. Die Wandgemälde gelten als wichtige Werke der spätromantischen Historienmalerei der Düsseldorfer Malerschule. Die Wandgemälde wurden zwischen 1826 und 1841 geschaffen. Wenige Jahre später 1854 wurde die von Rudolf Wiegmann (1804-1865), ebenfalls Mitglied der Düsseldorfer Malerschule, entworfene Schlosskapelle errichtet. Die turmartige neugotische Bibliothek wurde 1862 von dem Kölner Dombaumeister Vincenz Statz (1819-1898) erbaut.
Denkmalschutz Das Objekt „Schloss Heltorf mit Park, Nebengebäude und sog. Dick, Heltorfer Schloßallee 100“ in Düsseldorf-Angermund ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalnummer 05111000 A 1042, eingetragen am 13.05.1987).
Hinweis Schloss Heltorf ist Station 3 auf der Etappe 4, Variante C von Duisburg nach Kaiserswerth des Jakobspilgerwegs von Dortmund nach Aachen.
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016 / Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2020)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 152/154, Köln.
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Empfohlene Zitierweise
Jan Spiegelberg (2016), Robert Gansen (2020): „Schloss Heltorf in Angermund”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-261906 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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