Der Angerbach mündet in Nahtlage zum Hüttenwerk Krupp-Mannesmann in Duisburg in den Rhein. Er zeichnet die typische Orientierung des Gewässernetzes aus den Bergischen Randhöhen zum Vorfluter Rhein nach. Der Mäanderbogen am Biegerhof (namensgebend: „Biege“) zeigt, wie der Flussverlauf vor Eingriff des Menschen aussah. Zwischen Düsseldorf-Angermund und dem Südrand von Duisburg-Huckingen wird der Verlauf des Angerbachs, von Unterbrechungen abgesehen, durch begleitende Baumpflanzungen in der offenen Agrarlandschaft visuell betont. Gestörte Bereiche befinden sich in den Kreuzungsbereichen mit Verkehrswegen (Bundesstraßen 8, 8n und 288, DB Strecke nach Duisburg-Wedau); im Siedlungsbereich Angermund ist der Auenbereich weitestgehend freigehalten. Beeinträchtigungen bestehen in Angermund, in Höhe der Straße Angerbenden durch Baumaßnahme und in Hüttenheim Einengung durch urban-industrielle Flächen (u.a. Golfplatz, Stahlwerk, Logistikstandort). Der Angerbach wurde im Bereich Huckingen als Folge von Besiedlung und Hochwasserereignissen im 19. und 20. Jahrhundert begradigt (heutiger Bruchgraben, Angerbach). Der infolge dessen verlandende Alte Angerbach wurde hier in den 1990er Jahren renaturiert.
Siedlungsleitlinie Fluss Der Angerbach ist gut als Siedlungsleitlinie erkennbar. Bereits im Mittelalter wurden flussbegleitend mehrere Burg- und Hofanlagen angelegt. Von Süden nach Norden sind erhalten: Burg Angermund (urkundlich erwähnt 1188), Hof Bilkrath (14. Jahrhundert), Schloss Heltorf (urkundlich erwähnt 1167), Verloherhof (18. Jahrhundert), Groß-Winkelhausen (urkundlich erwähnt 1271), Gut Kesselsberg (urkundlich erwähnt 1313), Haus Böckum (urkundlich erwähnt 1337), Haus Remberg (urkundlich erwähnt 1390), Biegerhof (1375 Lehnshof der Grafen von Berg; vermutlich fränkischen Ursprungs, heute mit einem Erholungspark aus den 1960er Jahren), das Relikt der Angerbachermühle (auch Medefurter Mühle genannt), und an der Rheinmündung Haus Angerort (1051 urkundliche Erwähnung durch die Abtei Werden), das der Grenzsicherung diente, denn der Angerbach bildete hier die Grenze zwischen den Herzogtümern Berg und Kleve. Die hier vorhandene Einschnürung des Baches zwischen den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann im Süden und dem Logistikstandort Logport II im Norden erklärt sich durch die auf dem Logport-Gelände vormals ansässige Metallhütte Duisburg (MHD; 1905-2005, v.a. Zinkproduktion), die den Angerbach in der Anfangszeit als Hafen benutzte. Die heutige Situation macht die Überprägung der für den Duisburger Süden typischen, mittelalterlichen und vorindustriellen kulturlandschaftlichen Situation durch die Industrie ablesbar, die in Duisburg explizit den Standortfaktor Rhein bevorzugte und zur Ausprägung einer industriellen Rheinfront führte.
Touristische Inwertsetzung Der Mündungspunkt des Angerbachs („Angerort“) wurde 2011 touristisch als Aussichtspunkt „Rheintor Angerort“ in Wert gesetzt. Er ist der Endpunkt des mit Informationstafeln ausgestatteten historischen Wanderwegs Angerland (bv-huckingen.de).
(Martina Gelhar, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2013)
Internet bv-huckingen.de: Historischer Wanderweg Angerland (abgerufen 16.01.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 10.08.2020)
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