Die Fischer brachten die Statue nach Lüttingen. Dort bewiesen sie ordentlichen Geschäftssinn, indem sie den „Lüttinger Knaben“, ausgestattet mit einem Lendenschurz ausstellten. Einmal anschauen kostete den Besucher 10 Pfennig, einmal den Lendenschurz lüften, kostete das Doppelte. Doch man verdarb den Fischern schon nach kurzer Zeit ihr Geschäft und ließ die antike Statue sicherstellen. Doch sie sollen 4.000 Taler Finderlohn erhalten haben, welchen sie in neue Häuser investierten. Der „Lüttinger Knabe“ wurde nach Berlin gebracht und im Pergamon-Museum ausgestellt. Dort war ihre Reise indes nicht zu Ende, denn 1945 wurde sie in Moskau ausgestellt, kam dann nach Ost-Berlin und steht heute wieder in Berlin, und zwar im Bacchus-Saal des Neuen Museums.
Kopien finden sich im LVR-RömerMuseum in Xanten sowie im LVR-LandesMuseum Bonn. Und auch als Bronze-Abguss auf dem Marktplatz in Lüttingen.
(Saskia Löbner, mobile discovery, erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Rahmen des Projektes „Verborgene Schätze inklusiv“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Internet
www.xanten.de: Der Lüttinger Knabe - Der Fund im Rhein (abgerufen 15.11.2016)