Das LVR-RömerMuseum im APX und das Museumsgebäude Das am 15. August 2008 eröffnete LVR-RömerMuseum im APX ist eine einzigartige Kombination aus archäologischem Schutzbau und moderner Museumsarchitektur. Errichtet auf den römischen Grundmauern der monumentalen Eingangshalle, ergänzt es den Schutzbau über den Thermen zu einem faszinierenden Ensemble. Die römischen Baumeister schufen monumentale Bauwerke, wie sie Kelten, Germanen und andere Provinzbewohner noch nie gesehen hatten. Die Architektur des Museums vermittelt einen unmittelbaren Eindruck von dieser Wirkung. Sie gibt innen wie außen ganz die Dimensionen der römischen Basilika Thermarum wieder. Die Basilika Thermarum war die Eingangshalle des römischen Stadtbads. Sie war der größte Raum der Thermen und gleichzeitig eines der größten Gebäude der ganzen Colonia. Auf einer Grundfläche von gut 70 x 22 Meter erhob die Halle sich bis zu einer Höhe von rund 25 Metern. Entsprechend stark dimensioniert sind ihre massiven, gut erhaltenen Grundmauern. Der Boden bestand aus Eichendielen, wie sie auch im Museum als Bodenbelag verlegt sind. Wozu die Menschen in römischer Zeit diesen riesigen Raum nutzten, wissen wir nicht genau. Vermutlich nutzte man ihn je nach Bedarf und Wetter für Gymnastik und Ballspiele oder gelegentlich auch für festliche Veranstaltungen, Konzerte oder Theateraufführungen. Langweilig war es in den Thermen jedenfalls nie.
Heute ruhen auf den römischen Grundmauern 14 je 35 Tonnen schwere Stahlrahmen, die den gesamten Museumsbau tragen. Die Fassade besteht aus verglasten Stahlpaneelen und Fenstern, die ein angenehmes Tageslicht ins Innere lassen und reizvolle Ausblicke in die niederrheinische Landschaft ermöglichen. Mit dieser Fassade und seinem roten Blechsatteldach fügt das Museum sich nahtlos an die Architektur des bereits 1999 eröffneten Thermenschutzbaus an. Ein weiterer Clou der Konstruktion erschließt sich erst von innen. Das Museum hat wie sein antiker Vorgänger keine durchgehenden Geschosse, sondern zeigt die gewaltige Höhe des antiken Innenraums. Die Ausstellung beginnt im Erdgeschoss und erhebt sich dann auf einem System aus Rampen und Ebenen in den freien Luftraum. Die Flächen sind auf unterschiedlichen Höhen abgehängt und bieten reichlich Freiräume für Blickachsen vom Boden bis zur Decke.
Im Untergeschoss liegen ein moderner Vortragsraum und ein Bereich für Wechselausstellungen. Besonders eindrucksvoll ist hier der Blick auf die römische Grundmauer, die auf einer Länge von rund 70 Metern fünf Meter hoch erhalten ist. Ganz in der Nordwestecke sind zudem die Überreste von zwei vermutlich gewerblich genutzten Becken zu sehen, die aus der älteren römischen Zeit vor der Errichtung der Thermen stammen. Das Gebäude orientiert sich an den Standards des Landschaftsverbandes Rheinland für ökologisches Bauen. Dabei ist besonders die Erzeugung von Kälte und Wärme für das Gebäude hervorzuheben. 36 Erdsonden und zwei Wärmepumpen mit Wärmetauscher sorgen auf umweltfreundliche Weise für die erforderliche Kühlung im Sommer und für Wärme im Winter. Die mittels Geothermie (Nutzung von Erdwärme) gewonnene Energie wird unter anderem über Heiz- und Kühldecken im Museumsgebäude verteilt.
Ausstellung Die rund 400-jährige römische Geschichte Xantens ist wie ein Buch mit vielen Kapiteln. Das LVR-RömerMuseum erzählt diese Geschichte in einer spannend aufbereiteten Ausstellung mit zahllosen Originalfunden aus der römischen Stadt und den Legionslagern. Die Ausstellung bildet einen faszinierenden Rundgang durch die ereignisreiche römische Ortsgeschichte - vom Einmarsch der Legionen über die Entstehung der zivilen Großstadt bis zum Untergang in der Spätantike. Exponate zum Anfassen und Ausprobieren, moderne Medienstationen, Hörspiele und viele Angebote für Kinder bieten abwechslungsreiche Einblicke in das römische Leben für Groß und Klein.
Internet www.apx.lvr.de: LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum (abgerufen 26.07.2010) www.rheinischemuseen.de: LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten (abgerufen 26.07.2010)
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