Der katholische Kirchenvorstand, der Gemeinderat und die kirchliche Gemeindevertretung verlangten seit der Einrichtung des Friedhofs dessen konfessionelle Teilung. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt. Die katholischen Glaubensangehörigen erbaten anschließend eine eigene Begräbnisstätte, was ebenfalls nicht durchgesetzt werden konnte.
Ab dem 30. Juli 1897 sollten die Beerdigungen auf dem neuen Friedhof stattfinden. Trotzdem verhandelte der katholische Kirchenvorstand weiterhin mit dem Presbyterium über eine konfessionelle Unterteilung. Daher unterblieb die Einweihung des Friedhofs. Aus diesem Grund konnten die katholischen Geistlichen die Leichname ihrer Gemeindemitglieder nicht bis zum Grab begleiten und sprachen ihre Segnungen und Gebete vor dem Friedhof.
Der erste Bestattete war der Katholik Andreas Heuser, der am 1. September 1897 beerdigt wurde. Bis November 1887 wurde ein weiteres Begräbnis vorgenommen, das des Katholiken Andreas Adler.
Der Friedhof blieb weiterhin ungeweiht. Die evangelische Weihe erfolgte am 15. März 1898 durch den protestantischen Pfarrer Partenheimer während der Beerdigung des Ackerers und Gastwirts Philipp Reinemann.
In den folgenden Jahren unterblieb die katholische Weihe. Erst am 10. September 1912 schrieb das Bischöfliche Generalvikariat an den Dörrebacher Pfarrer Kammer, dass es aufgrund der Besonderheit der Pfarrei erlaubt sei, Beerdigungen unter Einsegnung der jeweiligen Gräber vorzunehmen.
Das Friedhofskreuz
Das Friedhofskreuz am Dörrebacher Friedhof wurde zur Eröffnung des Friedhofs 1900 von der Gemeinde aufgestellt. Da dieser von der evangelischen und katholischen Gemeinde genutzt wird, wurde ein Kreuz ohne den Leib Christi gewählt.
Flächenentwicklung des Friedhofs
Der Dörrebacher Friedhof hatte im Jahre 1907 eine Größe von circa 4 Hektar. Zwischen 1976 und 1979 erfolgte eine Erweiterung auf circa 6 Hektar. Er hat seit seiner Einrichtung einen direkten Anschluss an die Ortsbebauung.
Der Friedhof besitzt heute sowohl Sarg- als auch Urnengräber.
(Lisa Jasbinschek, Sabine Behrendt und Jörn Schultheiß, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Quellen
Landschaft im Wandel (2000): Blatt 6012 - Stromberg; Topographische Karte Blatt 3435 - Stromberg, Jahr 1907
Landschaft im Wandel (2000): Blatt 6012 - Stromberg; Topographische Karte Blatt 6012 - Stromberg, Jahr 1979
Internet
geoportal.rlp.de: Liegenschaftskarte Rheinland-Pfalz (abgerufen am 14.10.2016)