Wehr der Eisenhütte in Abentheuer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Abentheuer
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 39′ 16,46″ N: 7° 05′ 45,47″ O 49,65457°N: 7,09597°O
Koordinate UTM 32.362.572,26 m: 5.501.966,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.181,09 m: 5.502.565,52 m
  • Wehr der ehemaligen Eisenhütte in Abentheuer (2015)

    Wehr der ehemaligen Eisenhütte in Abentheuer (2015)

    Copyright-Hinweis:
    Etzkorn, Nicole
    Fotograf/Urheber:
    Nicole Etzkorn
    Medientyp:
    Bild
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  • Wehr der ehemaligen Eisenhütte in Abentheuer (2015)

    Wehr der ehemaligen Eisenhütte in Abentheuer (2015)

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    Etzkorn, Nicole
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    Nicole Etzkorn
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Bis zur Entdeckung neuer Energiequellen, wie Dampfmaschinen, Elektrizität oder Verbrennungsmotoren, war die Wasserkraft ein zuverlässiger Energieträger (Weber 2000, S. 107). Und so wählten die Eisenwerke im ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Neuzeit ihre Standorte zwangsläufig an Bächen und Flüssen. Wasser ist neben Holzkohle und Eisenerz der dritte zum Betrieb einer Eisenhütte notwendige Ressource. Auf dem Hüttengelände in Abentheuer mussten zehn Wasserräder angetrieben werden, dem Lauf des oberen Wassersystem folgend waren dies zwei Wasserräder an der Dreherei, zwei am Kleinen Hammer, drei am Großen Hammer, jeweils eins an der Schmiede, der Erzpoche und am ehemaligen Hochofen.

Am Unterhammer, der im Dorf lag und ein eigenes Stausystem hatte, wurden durch das Wasser der Traun mindestens drei weitere Räder angetrieben. Aus diesem Grund wurde an diesem Punkt ein Wehr errichtet, um das Wasser aus der Traun in einen künstlich angelegten Weiher abzuführen. An der Spitze beginnt demnach die künstliche Wasserverteilung der Eisennhütte, indem das Wasser des Baches abgeführt und am Unterhammer, nach sechs Meter Gefälle, wieder zugeführt wird.

Gleichzeitig markiert das Wehr die Grenze zwischen dem Privatbesitz und dem Gemeindewald, mit anschließendem Staatswald und Nationalpark Hunsrück-Hochwald in 200 Meter Entfernung.

Im Sommer führt die Traun so wenig Wasser, dass der künstlich angelegte Weiher als Wasserspeicher für eine gesicherte Versorgung unbedingt notwendig gewesen ist. Zur Schneeschmelze im Winter und im Frühjahr führt der Bach jedoch so viel Wasser, dass der Pegel teilweise über das Wehr steigt. Die Stahlkonstruktion ist um 2014 erneuert worden, nachdem sie 32 Jahre gehalten hatte. Früher war das Wehr, mit dem die Wasserzufuhr des Weihers reguliert werden kann, komplett aus Eiche gebaut und war Jahrhunderte stabil. Von dieser Konstruktion existiert heute nur noch ein dunkelbraunes, 350 Jahre altes T-Stück unter der Wasseroberfläche.

(Nicole Etzkorn, Universität Koblenz-Landau, 2016 / Freundliche Hinweise von Herrn C. Kampf, 2015)

Literatur

Böcking, Herbert W. (1962)
Abentheuer. Beiträge zur Geschichte des Ortes Abentheuer und seiner Eisenhütte. Birkenfeld.
Weber, Rolf (2000)
Abentheuer. Vom frühen Industriestandort zur mondernen Wohngemeinde 1350-2000. Abentheuer.

Wehr der Eisenhütte in Abentheuer

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Mühlenbergstrasse 3 a
Ort
55767 Abentheuer
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1700

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„Wehr der Eisenhütte in Abentheuer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-249668 (Abgerufen: 26. April 2024)
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