Der Brunnen „Zeller Schwarze Katz“ ist ein Symbol für die Zeller Stadt- und Weinbaugeschichte. Seit 1936 schmückt er das Stadtbild auf dem Marktplatz. Der Brunnen besteht aus Eifel-Basalt und ist heute noch in seiner Originalität erhalten.
Zell (von römisch „cella“, Keller oder Umschlagplatz) ist eine Stadt an der Mosel mit - so zumindest die Eigendarstellung - den feinsten Weinen der Umgebung. Bevor der Brunnen selbst vorgestellt wird, soll daher zuerst die Geschichte der ‚Schwarzen Katz‘ dargestellt werden. 1836 waren Aachener Weinhändler in den Winzerkellern Zells unterwegs. Sie waren auf der Suche nach Federwein. Nach einigen Weinproben des Weingutes von Benedikt Mayntzer waren die Weinhändler von den Weinen überzeugt. Es musste nur noch entschieden werden, um welches Fass es sich beim Kauf handelte. Den mittlerweile doch recht betrunkenen Weinhändlern ist diese Entscheidung nicht leichtgefallen. Nach einer Weile kam die Frau des Winzers - begleitet durch die schwarze Hauskatze - in den Weinkeller. Plötzlich sprang die Katze auf eines der in die engere Wahl gestellten Fässer, machte einen bedrohlichen Buckel und fauchte jeden an, der sich näherte. Somit war klar, welches Fass sie mitnehmen würden. Diese Entscheidung hat sich sehr gelohnt, da sich der Wein gut verkaufte. Es dauerte also nicht lange, bis die Aachener Weinhändler sich erneut auf den Weg nach Zell machten. Dieses Mal kauften sie den gesamten Bestand. Mit der Zeit wurde der Zeller Wein immer bekannter. Somit war also jene ‚Schwarze Katz‘ dafür verantwortlich, dass die Weinanlage den Namen ‚Zeller Schwarze Katz‘ bekam.
Zell verfügt über eine Rebfläche von etwa 400 Hektar und circa vier Millionen Rebstöcke. Somit ist die Stadt die größte weinbaubetreibende Gemeinde an der Mosel. Dominierende Rebsorten sind Riesling, Kerner und Bacchus. Aufgrund der Steillagen ist auf den Weinanlagen der Einsatz von Maschinen kaum möglich. Im Wein- und Heimatmuseum im Rathaus von Zell sind traditionelle Werkzeuge des Weinanbaus zu sehen. Mittlerweile werden 80% der Weine exportiert. Vor allem die USA, Kanada und Südamerika importieren und verkaufen die ausgezeichneten Weine aus der Weinlage „Zeller Schwarze Katz“.
Um die ‚Schwarze Katz‘ und die nach ihr benannte Großweinanlage zu ehren, wurde auf dem kleinen Marktplatz im Mittelpunkt der Stadt Zell die Brunnenanlage im Jahre 1936 erbaut. Sie besteht aus Eifel-Basalt. Das Zeller Rathaus befindet sich unweit von der Brunnenanlage. Neben einer Katze auf einem Weinfass, die einen Buckel sowie ein fauchendes Gesicht macht, ist die Brunnenanlage mit einer Inschrift versehen. Darauf steht: „He steiht ferm, wie en Celler us dem Hamm“ und bedeutet: „Hier steht fest wie ein Zeller aus dem Hamm“. Dies ist eine Auszeichnung für die Soldaten aus Zell. Bei der Verteidigung von Trier haben sich 1522 eine Hundertschaft Zeller Bürger, um den Ansturm von Franz von Sikingen abzuwehren, auf den Weg nach Trier gemacht. Gemeinsam mit der Unterstützung der Zeller Bürger, gelang es den Trierern letztendlich den Ansturm zu bewältigen. Somit trägt der Brunnen nicht zur Aufrechterhaltung der Historie über die ‚Schwarze Katz‘ im Weinkeller des bedeutenden Winzers bei, sondern stellt mit der Inschrift kulturelle Geschehnisse dar. Der Marktplatz wurde 2013/14 umgebaut, doch der Brunnen ist original erhalten.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. Sep. 2022. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Cochem-Zell, abgerufen am 15.06.2023
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