Die Kurt-Hoesch-Kampfbahn, im Süden von Kreuzau an der Landstraße L 129 (Hauptstraße) in Richtung Drove gelegen, besteht aus einer in den Jahren 1929-1930 angelegten Sportanlage mit angeschlossenem Clubhaus.
Beschreibung Die Kurzbeschreibung der Denkmalkommission (Denkmallistentext) von 1983 lautet wie folgt: „Baujahr 1929-30; Sportanlage mit Clubhaus, seitlichen Toreinfahrten und Kassenhäuschen; Clubhaus klar gegliederter Bau, Mittelteil 2-geschossig, seitlich und platzwärts 1-geschossige Vorbauten mit Treppenaufgängen, Flachdächer; gut erhaltene originale Fenster und Baudetails; in dieser guten Erhaltung sehr seltene Anlage im Bauhausstil;“ (Dr. Herzog, Dr. Maisak, Denkmalkommission vom 29.03.1983).
Die historischen Karten zwischen 1891 und 1912 erarbeiteten Preußischen Neuaufnahme zeigen den Bereich der heutigen Sportanlage noch völlig unbebaut (vgl. die historischen Karten in der Kartenansicht). Die Benennung einer Sportanlage als „Kampfbahn“ mag heute etwas martialisch anmuten, bezieht sich aber recht harmlos einzig auf den sportlichen Wettkampf und ist für die Entstehungszeit auch keineswegs untypisch, vgl. etwa die traditionsreichen Sportstätten der Uerdinger Grotenburg-Kampfbahn oder der Dortmunder Kampfbahn Rote Erde. Aktuell umfasst die Ausstattung der Kreuzauer Kampfbahn einen Rasenplatz mit Leichtathletikanlage inklusive 400-Meter-Bahn, eine Trainingsbeleuchtung und das Sportheim im früheren Clubhaus (www.kreuzau.de). Genutzt wird die Anlage von dem örtlichen Sportverein SC Kreuzau 05.
Benennung nach Kurt Hoesch Die auf den gemeinsamen Stammvater Heinrich († 1552) zurückgehende Unternehmerfamilie Hoesch (teilweise auch Heusch) war über Jahrhunderte in Aachen, Stolberg/Eschweiler, Düren, Dortmund und weiteren Orten in der Metall- und Papierindustrie tätig. Im Jahr 1829 erhielt Ludolf Matthias Hoesch (1788-1859) die Konzession zum Bau einer Papiermühle an der Rur bei Kreuzau, die 1830 als Papiermühle Friedenau südlich des damaligen Nachbarorts Niederau (seit 1972 Stadtteil von Düren) ihren Betrieb aufnahm. Diese Wellpappenrohpapiere für die Verpackungsindustrie produzierende Fabrik übernahm später Ludolfs zweiter Enkel Walter Hoesch (1851-1916). „1993 wurde Gebr. Hoesch von der Schweizer Firma Sihl übernommen, die im darauf folgenden Jahr die Produktion in Kreuzau-Niederau einstellte. Teile der Werksanlagen wurde anschließend von der Papierfabrik Niederauer Mühle übernommen.“ (de.wikipedia.org, Ludolf Matthias Hoesch) Die Kreuzauer Sportanlage wurde nach Walter Hoeschs Sohn Kurt benannt. Kurt Hoesch (1882-1932) hatte sich während des Ersten Weltkrieges an der Universität Istanbul als Professor der Chemie einen Namen gemacht und trat erst nach dem Krieg in das Familienunternehmen ein. Unter ihm begann Ende der 1920er Jahre die Produktion von hochtransparentem Zeichenpapier. Prof. Dr. Kurt Hoesch förderte den Sport in Kreuzau als bedeutender Sponsor, so dass man nach seinem frühen Tod mit gerade einmal 50 Jahren die jüngst entstandene Sportstätte nach ihm benannte.
Baudenkmal Die Kurt-Hoesch-Kampfbahn ist seit dem 26. März 1985 eingetragenes Baudenkmal gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen (UDB Kreuzau lfd. Nr. 30 / LVR-ADR Nr. 60827).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 636-637, Stuttgart.
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1929 bis 1930
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