Bergbaufolgelandschaft Geiseltal

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bad Lauchstädt, Goethestadt, Braunsbedra, Mücheln (Geiseltal)
Kreis(e): Saalekreis
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Koordinate WGS84 51° 19′ 3,04″ N: 11° 51′ 30,95″ O 51,31751°N: 11,8586°O
Koordinate UTM 32.699.196,41 m: 5.689.014,85 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.490.246,83 m: 5.686.976,72 m
  • Bergbaufolgelandschaft Geiseltal - Blick auf die Bergbaufolgelandschaft Geiseltalsee mit der Innenkippe (Naturschutzgebiet). Sicht vom Aussichtsturm Pauline.

    Bergbaufolgelandschaft Geiseltal - Blick auf die Bergbaufolgelandschaft Geiseltalsee mit der Innenkippe (Naturschutzgebiet). Sicht vom Aussichtsturm Pauline.

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  • Bergbaufolgelandschaft Geiseltal - Lebensbild einer Tränkestelle der Urpferde (Propalaeotherium) im eozänen Geiseltal; wissenschaftl. Synthese und Bearbeitung: Prof. em. Dr. Oldrich FEJFAR, Prag und Dr. Meinolf HELLMUND; Aquarell: P. MAJOR, akadem. Maler, Prag (© Geiseltalmuseum/ZNS-MLU)

    Bergbaufolgelandschaft Geiseltal - Lebensbild einer Tränkestelle der Urpferde (Propalaeotherium) im eozänen Geiseltal; wissenschaftl. Synthese und Bearbeitung: Prof. em. Dr. Oldrich FEJFAR, Prag und Dr. Meinolf HELLMUND; Aquarell: P. MAJOR, akadem. Maler, Prag (© Geiseltalmuseum/ZNS-MLU)

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Im Tertiär, zur Zeit der Braunkohlenbildung, lässt sich die Landschaft des Geiseltales recht genau als subtropisches Sumpfland mit Niederungswald, Bächen, Teichen und einer artenreichen Fauna und Flora rekonstruieren. Darüber legte sich im Quartär eine 20–50 m mächtige Decke aus Sedimenten. Diese bildete mit ihrer Stratigrafie 800 000 Jahre Bodenaufbau und Klimaentwicklung ab: von exotischen Flaumeichen-Trockenwäldern in den Warmzeiten bis zu den vom Mammut aus Pfännerhall durchstreiften Eislandschaften. Am Ende der Eiszeiten war das Geiseltal eine Landschaft mit sehr guten Ackerböden, mäandernden Flüssen, flachen Hügeln und sanften Tälern. Die Geisel, die als Verwerfungsquelle in St. Micheln entspringt und sich in ihrem Oberlauf als tiefes Tal mit steilen Hängen in den Muschelkalk einschnitt, hatte die Morphologie des Geiseltales entscheidend geprägt. Ihr flossen die Bäche Stöbnitz, Kliegraben, Saubach und Leihabach zu. Entlang dieser Flussläufe reihten sich die Geiseldörfer eng aneinander und hinter den Dörfern die Ackerfluren in einer langstreifig-parallelen Parzellierung. In diese Agrarlandschaft griff vor 300 Jahren (seit 1698) der Braunkohlenabbau ein. Zunächst als kleinteilige Tief- und Tagebau, ab 1905 als technisch anspruchsvolle Großtagebaue. Der Tagebau Mücheln zuletzt hinterließ eine 18,4 km² große und 120 m tiefe Kraterlandschaft. An die Stelle der Auenlandschaft des Geiseltales und einer zum Teil ausgedienten Industrielandschaft tritt die Bergbaufolgelandschaft. Aus einer Industrieregion wird eine renaturierte und rekultivierte Erlebnis- und Freizeitregion mit vielfältigen touristischen Angeboten. Herzstück dabei ist der Geiseltalsee als größter künstlicher See Deutschlands mit mehreren Marinas, von denen Fahrgastschiffe starten und einem umgebenden Rad- und Wanderweg. Etliche Aussichtspunkte erinnern mit Sachzeugen wie Schaufelrädern und Informationstafeln an die Geschichte des Bergbaus und die verlorenen Ortschaften. Die geologischen Fenster gewähren immer noch einen Blick in die besondere Stratigrafie der Lagerstätte. Die Mondlandschaft der Tagebaue ist transformiert worden in eine neue Landschaft mit den Halden als Landmarken, dem großflächigen See und zahlreichen Objekten des Erinnerungskultur, der Bergbaugeschichte und spektakulären Freizeitmöglichkeiten.

Datierung:
  • 1993 -

Quellen/Literaturangaben:
  • --

BKM-Nummer: 42000132

Bergbaufolgelandschaft Geiseltal

Schlagwörter
Ort
Braunsbedra
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bergbaufolgelandschaft Geiseltal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-42000132 (Abgerufen: 22. März 2025)
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