Gegründet wurde er am 01.12.1991 von der Vorgängergesellschaft der heutigen LEAG, der LAUBAG. Die Werkbahnen der zu dieser Zeit aktiven Tagebaue im Lausitzer Revier und die Verbindungsbahnen zu Brikettfabriken und Kraftwerken wurden vereint und unter einer gemeinsamen Verwaltung zusammengefasst. Das Gleisnetz mit einer aktuellen Länge von 350 km (ca. 150 km in Sachsen und 190 km in Brandenburg) wurde ständig an die fortschreitenden Tagebaue angepasst und von Fahrdienstleiter:innen in 31 Stellwerken überwacht. 1996/1997 erfolgte die Zentralisierung der Verkehrsüberwachung, wobei ein zentrales Stellwerk (Objektnr. 32002781) eingerichtet wurde und lediglich ein Reservestellwerk pro Überwachungsbereich (in Brandenburg die Bereiche Jänschwalde und Schwarze Pumpe) übrigblieb. Alle anderen Stellwerke wurden, sofern sich keine neue Nutzung fand, abgerissen. Das Zentralstellwerk befindet sich im Industriepark Schwarze Pumpe. Das gesamte Streckennetz wird hier von 5 Fahrdienstleitern je Schicht im Dreischichtbetrieb gesteuert und überwacht. Einige wenige Handweichen existieren trotz der Zentralisierung weiterhin. Sie sind z.B. im Rangierbereich der Hauptwerkstatt zu finden (Objektnr. 32003108). Die beiden für die Organisation der Eisenbahn verantwortlichen Verwaltungsbetriebe Bahnbetrieb und Stabsabteilung sind im Hauptgebäude an der Einfahrt des Industrieparks Schwarze Pumpe untergebracht. Insgesamt arbeiten für diese Abteilung 400 Mitarbeiter:innen im Drei-Schicht-Betrieb.
Die verschiedenen Lokomotiv- und Wagentypen, die auf den Schienen unterwegs sind, gehören zum Unternehmen und wurden zwischen 1950 und 1980 gebaut. Insgesamt 54 elektrische Lokomotiven ziehen die 451 Kohlewagen oder 340 Einseitenkastenkipper auf den Strecken mit Oberspannleitungen. Die 15 Diesellokomotiven kommen auf den Strecken ohne Oberleitungen, wie z.B. im Bereich der Deponien Jänschwalde oder den Rangier- und Übergabebereichen zum Netz der Deutschen Bahn in Peitz-Ost (Objektnr. 32003085) und Spreewitz in Sachsen zum Einsatz:
- 51 Lokomotiven der Baureihe EL2m sind für den Güterverkehr verantwortlich. Die ursprünglichen EL2 Loks wurden in den letzten Jahren modernisiert und erhielten z.B. einen Hilfsbetriebsumrichter, der u.a. zur Stromversorgung der Nebenaggregate dient. Diese Loks erhielten den Zusatz m im Namen. Die Baureihe ist deutlich an ihrer grünen Farbe und den roten Stromabnehmern zu erkennen.
- Drei Lokomotiven der Baureihe EL2 wurden nicht modernisiert und behielten ihre Choppersteuerung. Sie werden auch Eisloks genannt, da sie zum Aufbrechen von vereisten Oberleitungen benötigt werden, mit denen die modernisierten Lokomotiven nicht mehr zurechtkommen.
- Insgesamt vier verschiedene Weiterentwicklungen der Baureihe DR V100 werden für Rangierarbeiten und auf Strecken ohne Stromleitung eingesetzt.
- 451 Kohlewagen des Typs FAL84 mit einem Fassungsvermögen von 84 m³ werden zum Kohletransport eingesetzt und besitzen eine Klappenheizung, die die Ladungslöschung auch im Winter ermöglicht. Diese Klappen werden in den Kohlebunkern geöffnet, damit die Kohle in die Kohletaschen fallen kann. 244 Wagen haben über die Heizung hinaus auch noch eine Teflonbeschichtung und eine automatische Lastkupplung.
- 340 Einseitenkastenkipper transportieren mit einem Fassungsvermögen von 43 m³ Asche oder Gips, die bei der Verstromung von Braunkohle entstehen.
- 69 verschiedene Werkwagen sind darüber hinaus im Einsatz. Unter diesem Begriff werden verschiedene Typen zusammengefasst, darunter Plattenwagen zum Transport von z.B. Bauteilen der Großgeräte, Wagen zum Transport von Schotter und zum Transport der Mitarbeiter.
Datierung:
- Gründung: 01.12.1991
- Zentralisierung: 1996/97
Quellen/Literaturangaben:
- LEAG
BKM-Nummer: 32003090
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)