Im Rahmen der Umsetzung und Drehung der Förderbrücke für den Einsatz im Teilfeld Süd des Tagebaus wurde die Zubringerbrücke 2011 wieder entfernt, da hier mit dem Abbau in zwei Vorschnittebenen für die Abraumförderbrücke nur noch geringere Mächtigkeiten zu bewältgen waren.
Im Anschluss an die Beräumung des Abbaufelds und der Abtragung von Abraum durch die Vorschnittbagger auf den beiden Vorschnittebenen, kommt zur weiteren Abraumbeseitigung ein Geräteverbund zum Einsatz, zu dem eine Abraumförderbrücke gehört. Dieser Geräteverband entfernt die restlichen rund 60 m Abraum, bestehend aus Sand, Kies und Ton bis zum 2. Lausitzer Köhleflöz, das von weiteren Baggern abgetragen wird.
Die Abraumförderbrücke F60 wird in diesem Fall aus einer Hauptbrücke und zwei angeschlossenen Eimerkettenbaggern gebildet, die den geförderten Abraum an das Förderband der Hauptbrücke abgeben. Unterhalb der F60 findet die Kohlegewinnung statt. Auf der ausgekohlten Seite der Grube wird der Abraum aus vier verschiedenen Höhen abgeworfen und die Grube wieder zugeschüttet. Eine Kippe entsteht. Hierzu zweigen weitere Bänder ab oder es sind Auslasse montiert. Der herabgestürzte Abraum wird beim Aufkommen, aufgrund der Höhe, aus der er stürzt, direkt verdichtet.
Ein Stahlfachwerkgerüst bildet die tragende Konstruktion für die Förderbänder. Daneben führt die F60, wie andere Tagebaugroßgeräte auch, mehrere Aufenthalts-, Sanitär- und Werkstatträume sowie Kräne und Wartungsgänge mit sich.
Die F60 ist ein schienengebundenes Großgerät, das pro Seite zwei Gleispaare für die Fortbewegung benötigt. Dazu schüttet sie sich auf der ausgekohlten Seite selbst eine Terrasse. Auf der anderen Seite der Grube übernehmen die Eimerkettenbagger die Terrassenbildung, auf der sie dann selbst fahren. Eine Gleisrückmaschine versetzt die Gleise, sodass die F60 sich in Abbaurichtung bewegen kann.
Gerätetyp: Abraumförderbrücke 60 m
LEAG Gerätenr.: 32
Hersteller: TAKRAF VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk
Arbeitsweise: Parallel und Schwenkbetrieb
Hauptbrücke: Länge 501 m, Breite 150 m, Höhe 77 m, Gewicht 5638 t
Datierung:
- Baujahr: 1960-1972
- Erweiterung: 1977
- Umbau: 2011-2012
Quellen/Literaturangaben:
- LEAG: Hauptbetriebsplan Welzow-Süd. 2020-2022.
- FV Lausitzer Bergbaumuseum Knappenrode e.V. (Hg.): Die Lausitz und ihre Abraumförderbrücken. Zittau 2020. S.136.
BKM-Nummer: 32000391
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)