Das Werk wurde in verschiedenen Bauetappen errichtet und erfuhr, technologisch bedingt, eine Vielzahl von baulichen Veränderungen und Erweiterungen. Die ersten Bauten entstanden nördlich der Bahnhofstraße, der heutigen Geschwister-Scholl-Straße. Es ist durchaus möglich, dass im heutigen Gebäudebestand noch Teile wesentlich älterer Bauten erhalten sind.
Die Villa mit Villengarten, für den langjährigen Inhaber Ludwig Rohrmann errichtet, ist ein historistischer Bau mit reicher Dekoration und Anklängen an den Schweizer Stil von bau- und ortsgeschichtlicher Bedeutung sowie als Teil der Objektgruppe.
Eines der ältesten erhaltenen Gebäude im Bereich der Produktionsstätten ist der aus orangebräunlichen Klinkern gemauerte Wasserturm.
Mit der Verlegung des Firmensitzes von Berlin nach Krauschwitz wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet, dessen Eingangsportal von einem Terrakottenfries mit Darstellung des damaligen Produktionsprofils umrahmt ist.
Unbedingt erhaltenswert sind auch die qualitätvollen Bodenbeläge im Außenbereich, die aus mehrfarbigen keramischen Platten oder fischgrätartigen Ziegelsetzungen bestehen, und noch heute bis auf einige mutwillige Ausbrüche nahezu vollständig intakt sind.
Teile der Werkhallen sind durch Modernisierungen überformt, während einige Gebäude äußerlich bei ruinösem Zustand weitgehend den Erbauungs- oder einen qualifizierten Umbauzustand aufweisen. Das Werk und vor allem die erwähnten Einzelgebäude sind im Sinne der Industrie- und Technikgeschichte von wesentlicher überregionaler Bedeutung, sowie sozialgeschichtlich von regionaler Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1888-1889
Quellen/Literaturangaben:
- Heinze, Helga; Klein, Holger; Krabath, Stefan: Muskauer Steinzeug – Handwerk und Industrie; Verlag Gunther Oettel 2019.
- Wikipedia Ludwig Rohrmann
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Rohrmann, Ludwig (1848-1909), und Nachfolger
BKM-Nummer: 31000091