Villa Rohrmann, Direktorenvilla DTS

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 19,97″ N: 14° 42′ 15,97″ O 51,52221°N: 14,70444°O
Koordinate UTM 33.479.494,09 m: 5.707.940,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.479.621,80 m: 5.709.780,08 m
  • Villa Rohrmann, und Villengarten, Ansicht zur Geschwister-Scholl-Straße

    Villa Rohrmann, und Villengarten, Ansicht zur Geschwister-Scholl-Straße

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Villa Rohrmann, und Villengarten, Ansicht von Südwesten (Töpferweg)

    Villa Rohrmann, und Villengarten, Ansicht von Südwesten (Töpferweg)

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Ludwig Rohrmann erwirbt 1878 die zum Verkauf stehende Geschirrtöpferei Scheerans & Co. in Krauschwitz. Die Produktpalette verschiebt sich ab 1884 zur Industriekeramik, insbesondere säurefestem Steinzeug, für die rasant wachsende chemische Industrie. 1898 wurde das prosperierende Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1902 fusionierte die AG mit zwei weiteren Firmen aus der Branche und zwei Jahre später mit der Deutschen Tonröhren- und Chamottefabrik AG, Europas größtem Hersteller von Steinzeug-Kanalisationsrohren in Münsterberg (Ziebice)/ Schlesien, zur Deutschen Ton- und Steinzeugwerke AG. Rohrmann stirbt 1909. Unter seinen Nachfolgern entwickelt sich der Werksverbund bis 1945 zum größten und bedeutendsten Laborkeramikhersteller der Welt.
Die 1880 für Ludwig Rohrmann erbaute Villa gegenüber dem Werksgelände ist ein Klinkerbau auf hohem, stark rustiziertem, geböschtem Sockelgeschoss aus Sandstein, gekennzeichnet durch Elemente des Historismus und Schweizer Stils. Bei repräsentativer, massiver Wirkung ist der Baukörper durch Vor- und Rücksprünge gekennzeichnet, besitzt ein reich gegliedertes Dach, einen Erker, einen Turm. Eine gerade und eine geschwungene Freitreppe mit Podest und reich verzierten schmiedeeisernen Geländern erschließen den Haupteingang und die Terrasse auf der Hauptschauseite, welche im Erdgeschoss zusätzlich eine Wappentafel aus Sandstein gliedert. Das Ober- und Dachgeschoss zeigen Blendfachwerk mit Schnitzereien und Knäufen an den Giebeln und vorspringenden Ortgängen.
Wohl infolge Kriegsschaden oder Grundrissänderungen gibt es an der Südwestecke sichtbare Umbauten im 1. Obergeschoss, welche in gelb geflammtem Klinker ausgeführt wurden, die man in diesem Farbspiel erst nach 1945 produzierte. Die Fenster haben in diesem Bereich keine Sandsteingewände.
Der Bau ist sowohl in seiner guten Proportionierung, Geschlossenheit und Erhaltung von Details als auch in seiner Erinnerungsfunktion an die wichtige und interessante Person Ludwig Rohrmanns von überregionaler bau- und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung bez. 1888

Quellen/Literaturangaben:
  • Heinze, Helga; Klein, Holger; Krabath, Stefan: Muskauer Steinzeug Handwerk und Industrie; Verlag Gunther Oettel 2019.
  • Wikipedia Ludwig Rohrmann

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Rohrmann, Ludwig (1848-1909)
  • Entwurf: Jakob, Ernst (Architekt)

BKM-Nummer: 31000092

Villa Rohrmann, Direktorenvilla DTS

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Villa Rohrmann, Direktorenvilla DTS”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000092 (Abgerufen: 4. Mai 2025)
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