Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929-1931 geriet die DTS AG, auch unter Einfluss der rheinischen Unternehmerdynastie Cremer über den Interessengemeinschaftspartner Deutsche Steinzeugwarenfabrik Mannheim-Friedrichsfeld, zunehmend unter Druck. Die unternehmerische Neuorientierung brachte mit der Ausgründung der Beteiligungen im November 1934 die Verlegung des Firmensitzes von Charlottenburg nach Krauschwitz und damit den Neubau des Verwaltungsgebäudes. Die Umrahmung des Hauptportals zeigt in technisch und auch künstlerisch qualitätvoller Weise einen wesentlichen Ausschnitt aus der Produktpalette des Werkes zur damaligen Zeit: säurefeste Armaturen und Behälter, Destillations- und Syntheseapparate, Batteriekästen, keramische Rohrformstücke sowie Hochspannungsisolatoren.
Unbedingt erwähnens- und schützenswert sind auch die qualitätvollen Bodenbeläge im Außenbereich auf dem Gehweg vor dem Portal als mehrfarbige keramische Platten sowie an mehreren Stellen innerhalb des ehemaligen Werksgeländes, die aus fischgrätartigen Ziegelsetzungen bestehen und noch heute bis auf einige mutwillige Ausbrüche nahezu vollständig intakt sind.
Das Verwaltungsgebäude ist aufgrund seiner Besonderheiten von künstlerischer, technik- und sozialgeschichtlicher sowie ortsgeschichtlicher Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1934
Quellen/Literaturangaben:
- Heinze, Helga; Klein, Holger; Krabath, Stefan: Muskauer Steinzeug Handwerk und Industrie; Verlag Gunther Oettel 2019.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Deutsche Ton- und Steinzeugwerke AG
BKM-Nummer: 31000094