Keulahütte, ehemals VEB Keulahütte Krauschwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 56,53″ N: 14° 42′ 49,56″ O 51,5157°N: 14,71377°O
Koordinate UTM 33.480.138,66 m: 5.707.214,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.266,64 m: 5.709.053,14 m
  • Keulahütte Krauschwitz, Ansicht Produktionsgebäude von Süden

    Keulahütte Krauschwitz, Ansicht Produktionsgebäude von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
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  • Keulahütte Krauschwitz, Ansicht Verwaltungsgebäude von Südosten

    Keulahütte Krauschwitz, Ansicht Verwaltungsgebäude von Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
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Eine erste Produktion am heutigen Standort ist bereits 1763 nachweisbar. Zu jener Zeit wurde im Auftrag des Standesherrn Alexander von Callenberg durch Verschmelzen von Raseneisenerz Eisen hergestellt. Die Hütte brannte allerdings 1843 vollständig nieder. 1844 wurde am gleichen Standort die Hermannshütte als Eisengießerei und Maschinenbauanstalt errichtet, die ihren Namen nach Fürst Hermann von Pückler bekam. Diese musste aufgrund von fehlendem Rohmaterial 1871 stillgelegt werden. Der Berliner Kaufmann Jakob Goldmann erkannte die Gunst der Stunde mit der sich entwickelnden Industrialisierung und kaufte die Gebäude. Er konzentrierte sich auf die Produktion von Rohrleitungselementen für den Wasserbau. Noch heute hat sich die Keulahütte darauf spezialisiert. 1929 wird die Keulahütte nach einer Konkursanmeldung unter dem Namen »Keulahütte GmbH« neu gegründet. Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges wurde die Hütte zu einem der wichtigsten Rüstungsbetriebe der Region und musste nach dem Ende des Krieges trotz erheblichen Demontagen weiterarbeiten. 1948 erfolgte die Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb. Die Keulahütte produzierte auch nach der politischen Wende unter dem Namen „Keulahütte Krauschwitz GmbH weiter und ist bis heute einer der bedeutendsten Betriebe Deutschlands.
Die heute noch auf dem Betriebsgelände vorhanden Produktionsgebäude stammen großteils aus der Phase der Sanierung in den 1920er Jahren. Sie wurden grundhaft erneuert und massiv in Fachwerk- und Ziegelbauweise errichtet. Das fünfgeschossige Sozialgebäude im heutigen Eingangsbereich stammt aus den 1970er Jahren und ist in Plattenbauweise errichtet. Auf dem Dach befindet sich das Logo des Betriebes und der Schriftzug »Keulahütte«. Die Bauten außerhalb des heutiges Betriebsgeländes können teilweise auf die Zeiten der Hermannshütte zurückdatiert werden. Sowohl das ehemalige Verwaltungsgebäude als auch das ehemalige Kontor und das erhaltene Nebengebäude geben Einblick in die historische Eingangssituation des Werkes. Sie sind im typischen Stil früherer Verwaltungsbauten in Klinkerbauweise errichtet. Die gesamte Anlage der Keulahütte ist industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von hoher Bedeutung, hat sie doch Jahrhunderte das Leben und die Entwicklung Krauschwitz geprägt.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung ab 1844

Quellen/Literaturangaben:
  • Koschke, Wolfgang: Keulahütte. Eisenhammer - Hüttenwerk - Giesserei. Dresden 2010.
  • Gruppe Ortsgeschichte Großgemeinde Krauschwitz: Krauschwitz / Oberlausitz mit Sagar, Skerbersdorf, Pechern, Klein Priebus in Vergangenheit und Gegenwart. 1. Aufl., Krauschwitz 1994.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800099

Keulahütte, ehemals VEB Keulahütte Krauschwitz

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Keulahütte, ehemals VEB Keulahütte Krauschwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800099 (Abgerufen: 15. März 2025)
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