Ehemaliger Wasserturm der Keulahütte in Krauschwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 30′ 56,84″ N: 14° 42′ 57,67″ O 51,51579°N: 14,71602°O
Koordinate UTM 33.480.294,90 m: 5.707.223,44 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.422,94 m: 5.709.062,31 m
  • Wasserturm ("Barbaraturm") der Keulahütte, Ansicht von Norden

    Wasserturm ("Barbaraturm") der Keulahütte, Ansicht von Norden

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
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Der annähernd quadratische, 25 Meter hohe Ziegelturm wurde 1845 als Beschickungsturm für die Holzkohleöfen des unter der Bauherrschaft von Fürst Pückler zu Muskau neu errichteten Eisenhüttenwerkes Keula (später Keulahütte) gebaut, das zwei Jahre zuvor durch einen Großbrand zerstört worden war. Am Entwurf der Bauten des neu konzipierten Hüttenwerkes hatte Hofbaurat Ludwig Persius, ein Schüler Schinkels, maßgeblichen Anteil. Um 1900 wurde der Turm zum Wasserturm umgebaut; die Hochöfen waren bereits in den 1870er Jahren abgerissen worden. Im Zuge der Erneuerung der Wasserversorgung auf dem Betriebsgelände und des Baus eines modernen Aquaglobus´ wurde der Wasserturm außer Betrieb genommen (vor 1987) und verlor zugleich seine technische Ausstattung. Zwischen 2003 und 2006 erfolgte die Sanierung, wobei die umstehenden, angebauten Fertigungshallen abgerissen wurden, sodass er heute als Solitär steht. Seitdem trägt das Gebäude den Namen »Barbaraturm«. Eine im Erdgeschoss eingerichtete Kapelle dient als Erinnerungsort für verunglückte Betriebsangehörige der Hütte. Charakteristisch ist die Fassadengestaltung durch regelmäßig, streifenförmig wechselnde Ziegelfarben. Die Erschließung des Turmes erfolgt westlich über ein Rundbogenportal des fensterlosen Sockelgeschosses. Darüber springt der Turmschaft leicht nach innen, rundbogige Rücklagen mit ziegelgerahmten Rundbogenfenstern gliedern die Fassaden. Ein umlaufendes, schmales Zahnfries markiert den Übergang zum ehemaligen Behältergeschoss, das bis auf allseitig mittig angeordnete Rundbogenfenster schmucklos ist und von einem auskragenden Pyramidendach mit Wetterfahne abgeschlossen wird.
Als letztes Zeugnis des Produktionsstandortes Keulahütte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Barbaraturm von hohem orts- und produktionsgeschichtlichem Wert. Er spiegelt das Wirken Pücklers in der Region wider und belegt die Beteiligung namhafter Architekten (Ludwig Persius) an Entwürfen wichtiger Produktionsstandorte. Dem Turm kommt demzufolge zusätzlich eine baugeschichtliche Bedeutung zu.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1845

Quellen/Literaturangaben:
  • Koschke, Wolfgang: Keulahütte. Eisenhammer - Hüttenwerk - Giesserei. Dresden 2010.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau (GND: 118597019)
  • Entwurf: Ludwig Persius (GND: 118592823)
  • Ausführung: Maximilian Franz Strasser (GND: 13932139X)

BKM-Nummer: 30800081

Ehemaliger Wasserturm der Keulahütte in Krauschwitz

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemaliger Wasserturm der Keulahütte in Krauschwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800081 (Abgerufen: 26. März 2025)
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