Oberste Bergbehörde Leipzig

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 36,23″ N: 12° 24′ 1,47″ O 51,2934°N: 12,40041°O
Koordinate UTM 33.318.754,09 m: 5.685.662,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.035,37 m: 5.684.360,85 m
  • Institutsneubauten im linken Bildbereich, Luftbildaufnahme aus nordwestlicher Richtung

    Institutsneubauten im linken Bildbereich, Luftbildaufnahme aus nordwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde am östlichen Ende der Friederikenstraße in Leipzig Dölitz-Dösen im Braunkohlenwerk Dölitz Kohle im Tiefbauverfahren gefördert. Nachdem der Abbau nach 1945 – im Vergleich zu den Großtagebauen – kaum noch rentabel war, wurden auf dem Gelände seit den 1950er Jahren neue bergbauliche Institutionen angesiedelt, die die vorhandene Infrastruktur und Gebäude weiter nutzten.
Noch bevor die Förderung 1959 bzw. 1961 endgültig eingestellt wurde, etablierte sich die Hauptstelle für Grubenrettungswesen mit einem Neubau auf dem zwischen Friederikenstraße und »Zum Dölitzer Schacht« gelegenen Grundstück östlich der Förderanlage. Die Neuordnung der staatlichen Bergbauaufsicht in der DDR führte 1959 zur Gründung der Obersten Bergbehörde, die direkt dem Ministerrat unterstellt war und auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlenwerks in Leipzig untergebracht wurde. Die zuvor bereits ansässige Hauptstelle für Grubenrettung und Gasschutzwesen wurde dieser unterstellt und 1970 in Institut für Bergbausicherheit umbenannt. Diese wissenschaftlich-technische Einrichtung widmete sich der »Forschung, Entwicklung, Prüfung und Begutachtung in den Teilgebieten Geotechnik, Brände, Explosionen und Gasgefahren, Umwelt- und Arbeitsschutz sowie technische Sicherheit und Havariebeherrschung im Bergbau«. Büros und Laboratorien wurden in bestehenden Gebäuden eingerichtet. Noch bestehende Schächte wurden bis 1984 verfüllt und technische Anlagen verschrottet. In den 1970er Jahren wurden nördlich der Friederikenstraße mehrere Mehrzweckgebäude zu Forschungszwecken neu errichtet. Das Ende 1990 gegründete Institut für Gebirgsmechanik, hervorgegangen aus der 1961 bis 1990 bestehenden Forschungsabteilung Salzmechanik beim Institut für Bergbausicherheit, ist – ebenso wie die für den Bergbau zuständige Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie – noch immer auf im östlichen Areal des ehemaligen Braunkohlenwerks ansässig.
Neben seiner Bedeutung als Sachzeuge des Braunkohlenbergbaus im Leipziger Stadtgebiet ist das Gelände als Sitz bergbaulicher Forschungsabteilungen sowie Verwaltungsstandort von wirtschafts- und politikgeschichtlicher Relevanz.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung ab 1950

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 139-143.
  • Hermann, Dolores: 20304 Büro für Bergbauangelegenheiten bei der Bezirksplankommission Leipzig; In: Sachsen.de. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=04.01.02&bestandid=20304&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D#einleitung.
  • Heltmann, Clemens: 40184 VEB Braunkohlenwerk Dölitz (bei Leipzig); In: sachsen.de. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.01.04&bestandid=40184&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D#einleitung.
  • Geschichte; In: Institut für Gebirgsmechanik GmbH. URL: http://www.ifg-leipzig.com/de/ueber-uns/geschichte/.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Hauptstelle für das Grubenrettungswesen (GND: 16296825-5)
  • Bauherr: Deutschland (DDR). Oberste Bergbehörde (GND: 2048532-3)

BKM-Nummer: 30500392

Oberste Bergbehörde Leipzig

Schlagwörter
Ort
Dölitz-Dösen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Oberste Bergbehörde Leipzig”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500392 (Abgerufen: 30. April 2025)
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