Die zu Beginn der 1950er Jahre errichtete Hauptstelle entstand im Auftrag der Vereinigten Volkseigenen Betriebe Braunkohlenwerk Borna. Das dreigeschossigen Gebäude mit Spitzboden ist traufständig zur Friederikenstraße orientiert. Markant erscheinen hier sowohl die fast traufseitenlange Dachgaube als auch das in Porphyrtuffgestein gestaltete Gewände des zentral positionierten Portals. Zwei davor auf einem Gleisstück aufgestellte Hunte mit Bergbausymbolik verweisen deutlich sichtbar auf den historischen wie aktuellen bergbaulichen Bezug. Der unterkellerte Bau mit natursteinverkleidetem Sockel beherbergte sowohl Büroräume als auch Loboratorien, Schulungsräume sowie Übernachtungszimmer. Im ausgebauten Dachgeschoss waren zwei Werkswohnungen untergebracht, die während der Umbaumaßnahmen in den 1990er Jahren zugunsten weiterer Übernachtungsräume (Ausbau zum Schulungszentrum) aufgegeben wurden. An den in Ziegelmauerwerk errichteten Hauptbau schließen sich südlich weitere Gebäudeflügel in flacher Bauweise an. Diese als Garagentrakt bzw. Übungsräume errichteten Längsbauten werden von einem hoch aufragenden Kubus überragt. Ein 2013/2014 errichteter Übungsturm am südlichen Ende des Gebäudekomplexes ist in seiner silberverkleideten Erscheinung mit vertikal verlaufendem Fensterband weithin sichtbar.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1950
Quellen/Literaturangaben:
- Heltmann, Clemens: 40184 VEB Braunkohlenwerk Dölitz (bei Leipzig); In: sachsen.de. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.01.04&bestandid=40184&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D#einleitung.
- BALeipzig, Friederikenstraße 62, Band II, Band III, Band IV.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VVB Braunkohlenverwaltung Borna
- Eigentümer: Bergbau-Berufsgenossenschaft, Hauptstelle Grubenrettung (GND: 4245562-5)
- Ausführung: VEB Bau-Union Leipzig (GND: 5057335-4)
BKM-Nummer: 30500397