Hauptstelle für Grubenrettungswesen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 34,26″ N: 12° 24′ 4,84″ O 51,29285°N: 12,40134°O
Koordinate UTM 33.318.817,06 m: 5.685.598,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.100,88 m: 5.684.300,22 m
  • Blick auf die nordwestliche Gebäudeecke

    Blick auf die nordwestliche Gebäudeecke

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Infolge der Neuorganisation des Grubenrettungswesens aufgrund erheblicher Mängel durch Erlass der Sowjetischen Militär Administration (SMAD) im April 1949 wurde auf dem Gelände des Braunkohlenwerks Dölitz im Süden der Stadt Leipzig die Hauptstelle für Grubenrettung eingerichtet. Zeitgleich wurden sieben ihr zugeordnete Bezirksrettungsstellen etabliert. 1955 schließlich wurde die Hauptstelle für den Bergbau auf dem gesamten Gebiet der DDR zuständig. Ihre Aufgaben lagen in der Kontrolle und Beratung der Bergwerke, Aufsichtsbehörden und Ausbildungsstätten in Fragen des Grubenrettungswesens und des industriellen Gasschutzes. Sie diente außerdem als Ausbildungszentrum, in dem Grubenwehrführer und Wehrmitglieder geschult wurden. Zudem wurden von hier ausgehend weitere regionale Schutzstellen gebildet und mit Rettungsgeräten ausgestattet. Mit der 1959 erfolgten Gründung der Obersten Bergbehörde der DDR wurde die Hauptstelle dieser unterstellt. Es folgten Neuordnung organisatorischer Natur und 1970 die Umbenennung in Institut für Bergbausicherheit. Vor ihrer Auflösung im Kontext der politischen Wende bestanden 52 Wehren mit über 2000 Mitgliedern. 1991 wurde das Institut als Teil der Bergbau-Berufsgenossenschaft übernommen und weiter als Schulungszentrum etabliert.
Die zu Beginn der 1950er Jahre errichtete Hauptstelle entstand im Auftrag der Vereinigten Volkseigenen Betriebe Braunkohlenwerk Borna. Das dreigeschossigen Gebäude mit Spitzboden ist traufständig zur Friederikenstraße orientiert. Markant erscheinen hier sowohl die fast traufseitenlange Dachgaube als auch das in Porphyrtuffgestein gestaltete Gewände des zentral positionierten Portals. Zwei davor auf einem Gleisstück aufgestellte Hunte mit Bergbausymbolik verweisen deutlich sichtbar auf den historischen wie aktuellen bergbaulichen Bezug. Der unterkellerte Bau mit natursteinverkleidetem Sockel beherbergte sowohl Büroräume als auch Loboratorien, Schulungsräume sowie Übernachtungszimmer. Im ausgebauten Dachgeschoss waren zwei Werkswohnungen untergebracht, die während der Umbaumaßnahmen in den 1990er Jahren zugunsten weiterer Übernachtungsräume (Ausbau zum Schulungszentrum) aufgegeben wurden. An den in Ziegelmauerwerk errichteten Hauptbau schließen sich südlich weitere Gebäudeflügel in flacher Bauweise an. Diese als Garagentrakt bzw. Übungsräume errichteten Längsbauten werden von einem hoch aufragenden Kubus überragt. Ein 2013/2014 errichteter Übungsturm am südlichen Ende des Gebäudekomplexes ist in seiner silberverkleideten Erscheinung mit vertikal verlaufendem Fensterband weithin sichtbar.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1950

Quellen/Literaturangaben:
  • Heltmann, Clemens: 40184 VEB Braunkohlenwerk Dölitz (bei Leipzig); In: sachsen.de. URL: https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=09.01.04&bestandid=40184&_ptabs=%7B%22%23tab-einleitung%22%3A1%7D#einleitung.
  • BALeipzig, Friederikenstraße 62, Band II, Band III, Band IV.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VVB Braunkohlenverwaltung Borna
  • Eigentümer: Bergbau-Berufsgenossenschaft, Hauptstelle Grubenrettung (GND: 4245562-5)
  • Ausführung: VEB Bau-Union Leipzig (GND: 5057335-4)

BKM-Nummer: 30500397

Hauptstelle für Grubenrettungswesen

Schlagwörter
Ort
Dölitz-Dösen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Hauptstelle für Grubenrettungswesen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500397 (Abgerufen: 21. Mai 2025)
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