Weiße Elster

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Leipzig, Pegau, Zwenkau
Kreis(e): Leipzig, Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 46,86″ N: 12° 18′ 8,13″ O 51,24635°N: 12,30226°O
Koordinate UTM 33.311.719,74 m: 5.680.678,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.521.210,59 m: 5.679.093,77 m
  • Objektgruppe Wasserbauwerk Weiße Elster auf Höhe Hartmannsdorf-Knautnaundorf

    Objektgruppe Wasserbauwerk Weiße Elster auf Höhe Hartmannsdorf-Knautnaundorf

    Fotograf/Urheber:
    Vincent Haburaj
    Medientyp:
    Bild
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Der massiven Ausweitung des Tagebaus Böhlen in westliche Richtung (1969 Umbenennung in Tagebau Zwenkau) fielen weite Flächen der von verschiedenen Flussläufen durchzogenen Auenlandschaft im Leipziger Süden zum Opfer (etwa 1185 Hektar Auwald inklusive der durch den Tagebau Cospuden devastierten Fläche). Neben der Batschke, dem Mühlgraben und der Alten Elster war die, bereits vor dem Zeitalter der Großtagebaue regulierte Weiße Elster, vom Tagebau auf Braunkohle betroffen. Im Eichholz, unmittelbar westlich von Zwenkau, sind die historischen Flussverläufe auf wenigen Kilometern bis zum südlichen Ufer des Zwenkauer Sees noch sichtbar.
Im Kontext der Erdölkrise in den 1970er Jahren und dem Beschluss der intensivierten Braunkohlengewinnung wurde die Verlegung der Weißen Elster an den westlichen Rand des Tagebaus Zwenkau forciert. Der im Elstergebirge in Tschechien entspringende Fluss wurde zwischen 1973 und 1977 östlich des Ortes Wiederau bis nach Hartmannsdorf auf einer Länge von 14 Kilometern verlegt. Die Kanalisierung der Weißen Elster als Fluss erster Ordnung brachte in Hinblick auf den Hochwasserschutz sowie den Erhalt einer funktionierenden Wasserlandschaft diverse Problemlagen mit sich, denen mithilfe verschiedener Bauwerke und technischer Lösungen begegnet wurde. Im Rahmen der Landschaftssanierung seit den 1990er Jahren, der endgültigen Stilllegung des Tagebaus Zwenkau 1998 und seiner anschließenden Flutung sowie Verbindung der südlichen Leipziger Seen- und Flusslandschaft untereinander, ist die umverlegte und eingebettete Weiße Elster erneut Gegenstand komplexer Planungs- und Steuerungsprozesse. Der lagerübergreifend formulierte Wunsch der Renaturierung des Flusslaufs, insbesondere im Bereich des abgedichteten Kanalbetts, bleibt jedoch schwierig umzusetzen.
Die Weiße Elster ist neben der Pleiße ein weiteres bedeutendes Fließgewässer im Süden der Stadt Leipzig, das infolge des enorme Flächen beanspruchenden Braunkohlenbergbaus, seiner bis in die Gegenwart und absehbare Zukunft problematischen Auswirkungen auf den (Grund-)Wasserhaushalt sowie der durch ihn und seine Folgeindustrien verursachten Verschmutzung in extremer Weise geprägt ist.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1973–1977

Quellen/Literaturangaben:
  • Mitteldeutsches Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven: Wasserlandschaft im südlichen Leipziger Neuseenland, hrsg. v. der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft, o.O. 2016, S. 1-10, 18-21.
  • Thomas Höpel, Verminderung der Umweltbelastungen, in: Geschichte der Stadt Leipzig, Band 4: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart, hrsg. von Ulrich von Hehl, S. 882-884, S. 883.
  • Berkner, Andreas: Die „Betonelster“; In: PRO Leipzig (Hg.): Im Elsterland. Zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau, Leipzig 2002, S. 86–88.


BKM-Nummer: 30500105

Weiße Elster

Schlagwörter
Ort
Löbschütz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Weiße Elster”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500105 (Abgerufen: 20. März 2025)
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