Ehemaliges Braunkohlenwerk, ursprünglich Gewerkschaft Graf Moltke, später Stockheimer Kohlenwerke

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bad Lausick, Otterwisch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 58,16″ N: 12° 36′ 26,26″ O 51,18282°N: 12,60729°O
Koordinate UTM 33.332.775,77 m: 5.672.876,99 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.542.568,11 m: 5.672.158,38 m
  • Ehemals Braunkohlenwerk Gewerkschaft Graf Moltke, später Stockheimer Kohlenwerke, rechts das Verwaltungs- und Beamtenhaus, links das Direktorenhaus, Blick von Südwesten

    Ehemals Braunkohlenwerk Gewerkschaft Graf Moltke, später Stockheimer Kohlenwerke, rechts das Verwaltungs- und Beamtenhaus, links das Direktorenhaus, Blick von Südwesten

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
    Medientyp:
    Bild
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Nach ersten Bohrungen im Jahr 1896 gründete sich die Gewerkschaft Graf Moltke zum Abbau von Braunkohle im Tiefbau östlich des Ortes Stockheim und westlich der Bahnlinie Leipzig–Chemnitz 1897. Durch das Schaffen eines Anschlussgleises an die Staatsbahn im Jahr 1900 konnte die Kohle überregional abgesetzt werden. Reste dieses Bahndamms sind parallel zur Bahnlinie erkennbar. Zur selben Zeit entstanden die beiden erhaltenen Gebäude der Verwaltung und des Direktors. Südlich davon lagen die Tagesanlagen sowie ab 1901 eine Brikettfabrik, die nicht überdauerten. Nach einer Zwangsversteigerung hieß das Unternehmen von 1909 bis 1915 Stockheimer Kohlenwerke, deren Eigentümer alle Mitglieder der Familie Hornung waren. Ab 1913 wurde das Werk an die neu gegründete Firma Braunkohle & Brikett GmbH verpachtet. Zum Ende des Jahres kam es zu einer Konkursanmeldung. Die militärische Einberufung fast der gesamten Belegschaft führte 1914 zum endgültigen Niedergang des Braunkohlenwerkes. 1918 wurde es an eine Berliner Firma verkauft, die bis zum Jahr 1921 für den Abbruch der meisten Gebäude und das Verfüllen der Schächte sorgte. Vom eigentlichen Braunkohlenbetrieb sind nur Senken des Tiefbaubruchfeldes erhalten.
Die wenigen erhaltenen Objekte des Stockheimer Braunkohlenabbaus erinnern an die frühe Kohlengewinnung in kleinen Unternehmen im Mitteldeutschen Revier, die wie dieses Beispiel zeigt, oft nur wenige Jahre bestanden. Sie sind ein inzwischen rares wirtschafts- und bergbaugeschichtliches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung ab 1897

Quellen/Literaturangaben:
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 687–732.
  • Abteilung für Landesaufnahme des Königl. Sächs. Generalstabes: TK25 Lausigk/43, aufg. 1906, hg. 1908. 2006. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70302465/df_dk_0000219.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Gewerkschaft Graf Moltke
  • Bauherr: Stockheimer Kohlenwerke

BKM-Nummer: 30200280

Ehemaliges Braunkohlenwerk, ursprünglich Gewerkschaft Graf Moltke, später Stockheimer Kohlenwerke

Schlagwörter
Ort
Stockheim
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemaliges Braunkohlenwerk, ursprünglich Gewerkschaft Graf Moltke, später Stockheimer Kohlenwerke”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200280 (Abgerufen: 27. März 2025)
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