Nach der Entscheidung für den neuen Standort von Garzweiler sowie des benachbarten Priesterath einige Kilometer nördlich des alten im Jahre 1980 begann 1984 die Umsiedlung, die 1989 weitgehend abgeschlossen war. Die Planung lag in Händen der Gemeinde Jüchen, erfolgte aber auf Kosten des RWE.
Beschreibung:
Der Umsiedlungsstandort für den Ort Garzweiler, der dem gleichnamigen Braunkohletagebau (später Garzweiler I) weichen musste, liegt südöstlich des alten Ortskerns von Jüchen, das bereits mit einem Vorortring umgeben war. Eine Ringstraße, die „Garzweiler Allee“, umgibt das neue Ortszentrum, das mit seinen engen Straßenzügen den alten Ort nachempfinden will. Hier liegen auch der neue Dorfplatz mit Bürgerhaus, Kindergarten und Pfarrkirche. Ein etwa 100 m im Quadrat messendes Gelände ist als Friedhof ausgespart. Am Garzweiler Ring sowie an kurzen Stichstraßen nach außen liegen die überwiegend als freistehende Einfamilienhäuser ausgeführten Wohnhäuser. Ortszentrum und weite Teile des Rings sind von niederrheinischem Backsteinmaterial geprägt. Als in sich geschlossene Siedlung bildet Garzweiler einen wichtigen Schritt städtebaulicher Umsetzung der Umsiedlungsfrage.
Datierung:
- 1984 bis 1992
Literatur:
- Dickmann, Frank: Umsiedlungsatlas des rheinischen Braunkohlenreviers. In: ARL (1996). Köln
- Rheinbraun (Hrsg.): Zum Beispiel Garzweiler-Priesterath. Eine Umsiedlung im Rheinischen Braunkohlenrevier 1993
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20538000