Als Ersatz für die gleichnamige, neugotische Pfarrkirche im Altort wurde eine neue Kirche im Ortszentrum errichtet, die heute als Filialkirche der Gemeinde St. Jakobus der Ältere in Jüchen dient, nachdem die Pfarre St. Pankratius 2010 aufgelöst wurde. In die von den Grevenbroicher Architekten Quasten und Lenze (siehe Elfgen-Belmen) 1984 entworfene Kirche wurden zahlreiche Ausstattungsstücke übernommen, so der Orgelprospekt, das Chorgestühl, der Marienaltar, der barocke Taufstein sowie das dreiteilige Geläut von 1921. Auch die 1950 bis 1960 neugestalteten Buntfenster wurden wieder eingebaut. Zunächst hatte man eine Translozierung oder Rekonstruktion der bemerkenswerten neugotischen Kirche nach Plänen des Wiener Dombaumeisters Friedrich von Schmidt beabsichtigt, was jedoch aus Kostengründen scheiterte. Mit der kleinen, auf den Turm zuführenden Allee in einem Park wurde ein charakteristisches Raumbild des Altortes nachempfunden.
Baubeschreibung:
Die neue Kirche St. Pankratius besteht aus einem unregelmäßig vieleckigen, nach Osten in der Höhe ansteigendem Saalbau mit einbezogenem Turm im Westen und angedeutetem Chor im Osten. Der Backstein als Baumaterial nimmt den für den gesamten Umsiedlungsstandort intendierten einheitlichen Standard auf. Als bauliche Fragmente wurden aus dem Altbau das Portal mit darüber befindlichem Maßwerkfenster übernommen und in der Sichtachse der auf die Kirche zuführenden Allee wieder eingebaut. 2006 erhielt die Kirche einen Zelebrationsaltar aus einer kurz vor der Abbaggerung im Altort gefällten Buche.
Datierung:
- Baubeginn: 1987
- Inbetriebnahme: 7.5.1988 (Weihe)
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Rheinbraun (Hrsg.): Die Umsiedlung von Inden und Altdorf. Köln 1999
- Dickmann, Frank: Umsiedlungsatlas des rheinischen Braunkohlenreviers. In: ARL (1996). Köln
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20538001