Umsiedlung Grefrath

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Frechen
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 10,86″ N: 6° 45′ 30,51″ O 50,90302°N: 6,75847°O
Koordinate UTM 32.342.393,56 m: 5.641.433,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.553.397,35 m: 5.641.131,57 m
  • Frechen, Umsiedlung Grefrath, Ortsbild, Matthias-Werner-Straße, Blick nach Osten, 28.3.2023

    Frechen, Umsiedlung Grefrath, Ortsbild, Matthias-Werner-Straße, Blick nach Osten, 28.3.2023

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
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Entwicklungsgeschichte:
Wie Bottenbroich und Habbelrath wurde Grefrath zugunsten des Zentraltagebaus Frechen umgesiedelt. Der historische Ort befand sich in geringer Entfernung weiter westlich, die Verbindung bildete der Friedhof. Der neue Standort südlich der in den 1920er Jahren eingerichteten RAG-Zentralwerkstatt rief Bedenken bezüglich späterer Erweiterungen hervor; sie wurden zunächst durch Verlegung der Bahnstrecke und Fernstraße nach Süden entkräftet, der Neubau des Elektroschmelzwerks im Süden hatte aber einen ähnlichen Effekt. Aufgrund schwerer Kriegsschäden in Alt-Grefrath betrachtete man den Aufbau an anderer Stelle auch als positiven städtebaulichen Neuanfang und wesentliche Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse. Ein Teil der Siedlung wurde auch für Mitarbeiter des Schmelzwerks genutzt. Die Umsiedlung umfasste die Jahre 1952 bis 1965; zehn Jahre später wurden Grefrath und Habbelrath von der aufgelösten Gemeinde Türnich nach Frechen eingemeindet.

Beschreibung:
Die durch die RAG erfolgte Neubauplanung orientiert sich mit der zentralen Achse an Berrenrath, auch wenn hier kein Durchgangsverkehr existierte. Dominierend ist die Kirche, die in Nachfolge der noch sehr jungen Alt-Grefrather Kirche endgültig die Funktion der Bottenbroicher Pfarr- und Wallfahrtskirche übernahm. Die Geschäfte liegen eher verstreut. Der bereits wenige Jahre nach dem Krieg angelegte, mit seinen konzentrisch halbkreisförmigen Wegen ungewöhnliche Friedhof erhielt als Ersatz der schlichten Leichenhalle Mitte der 1960er Jahre eine aufwändige Trauerhalle. Die isolierte Lage und der im äußersten Osten gelegene einzige Anschluss an den Durchgangsverkehr hat kaum Geschäfte oder spätere Neubauten entstehen lassen.

Datierung:
  • 1952 bis 1965

Literatur:
  • Monsees, Klaus: Die Umsiedlung der Pfarrkirche von Bottenbroich nach Grefrath, Bedburg 2008
  • Porschen, Hans W.: 700 Jahre Grefrath : Festschrift zur 700-Jahr-Feier in Frechen-Grefrath 16. Juni 2012, Frechen 2012
  • Frechener Geschichtsverein (Hg.): Von der Schattenseite ins Licht - Frechener Wegekreuze, Frechen 2019
  • Piepers, Wilhelm; Landkreis Bergheim (Hg.): Alt-Balkhausen, Boisdorf, Bottenbroich, Grefrath, Habbelrath, Mödrath: Dörfer der Ville-Erft im Abbaugebiet der Braunkohle (H. 4), Bedburg 1962
  • Aus dem Abbaubereich Frechen. 5.525 Menschen umgesiedelt. Umsiedlungsmaßnahmen in diesem Raum jetzt beendet. In: Revier und Werk, 1976, Heft 130, S. 26-28
  • Dickmann, Frank: Umsiedlungsatlas des rheinischen Braunkohlenreviers. In: ARL (1996). Köln
  • Plück, Christian: Grefrath, Chronik des alten und neuen Villedorfes. Frechen 2012

(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)

BKM-Nummer: 20531000

Umsiedlung Grefrath

Schlagwörter
Ort
Frechen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Umsiedlung Grefrath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20531000 (Abgerufen: 12. Mai 2025)
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